Gasanahme Sachs 501 DKW 139

citybiker":3a11ubyj schrieb:
Du hast ja auch hoffentlich keine Ölkohle in der Nase. :mrgreen:

Da wäre ich mir nicht so sicher:

"Was dem Musiker das Koks, ist dem Motorenschrauber die Ölkohle!"

Altes süddeutsches Sprichwort, aus der Region um Schweinfurt stammend, um 1982
 
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Der passt nicht,das ist ein Kurzhub Zylinder,also 40mm Bohrung und 39,7mm Hub wie bei dem 50er AGS verbaut.
 
Wenn, dann schon einen 80er Athena. Aus dem kann man (muss nicht) viel herausholen. Fährt sich mit Standard 70 mm Auspuff, 32er Krümmer und 21er Bing sehr entspannt. Zieht gut durch, hat ordentlich Leistung. Mit Reso, noch größerem Vergaser geht noch mehr.

Du brauchst dann:

- Anderen Auspuff u. Krümmer
- lange Stehbolzen
- Vergaser

das ist das Minimum.

Gruß Holger
 
Hm, da ist die ABE dann aber schon sehr lange erloschen.

Aber die Kosten sind ja tatsaechlich vergleichbar mit gebrauchten und ueberarbeiteten 50 S Zylinder. Nur das man mehr bekommt.

Kann man sowas eintragen lassen? Dann brauchts vermutlich eine Motorradzulassung?
 
Für den 501er Motor mit dem Mokickzylinder gibt es eine einfache aber wirkungsvolle Tuningart.
Allerdings sollte der Zylinder und Kolben noch gut sein oder neu geschliffen und neuer Kolben.

Ich drehe den Zylinder oben um 2mm ab und setzte eine Aludistanzplatte von 2mm Stärke als Fußdichtung unter den Zylinder.
Am Kolben fräse ich das Hemd auf der Einlasseite 3mm aus zwecks verlängerung der Einlassteuerzeit.

Mit den Maßnahmen läuft die echte 60-65 Km und zieht super durch ohne daß irgendetwas auffällt.
 
Hm, das klingt auch interessant.

Also im wesentlichen schaerfere Steuerzeiten, bei gleicher Kompression und Ueberstroemern?

Aber bekommt man die Dichtflaeche am Kopf gut genug hin? Kann man Grauguss vernuenftig drehen? (Passt das Ding in meine 50 Jahre alte Drehbank?) Passt das von der Geometrie oben am Zylinder? Der ist doch erhaben dort wo der Kopf drauf kommt? Wenn Du es schon gemacht hast passt es anscheinend ...

Vorteil ist: das kostet nur einen neuen Kolben und einmal bohren und honen vom alten Zylinder. Im besten Fall.
 
Orginal steht der Kolben auf UT in die Überströmer rein und gibt die nur zum Teil frei,durch das anheben des Zylinder sind sie dann bei UT ganz geöffnet.
Die Außlasssteuerzeit erhöt sich auch.
Guss dreht sich super.
Ich habe mir eine Vorrichtung gebaut um den Zylinder zu spannen.

Hab ich schon mehrfach gemacht ohne irgendwelche Probleme.
 
Klingt gut - das werde ich mir vl mal vornehmen in der Zukunft.

Ich habe jetzt mal den Zylinder abgezogen. Das Klappern von dem ich oben schrieb waren die Kolbenringe - die Klacken wenn an der KW wackelt. Sehen soweit aber gut aus. Voran erkennt man denn das die verschlissen sind? Sie sitzen noch stramm im Zylinder. Woher weiss man dass man die ersetzen sollte?

Ich habe auch den Tip von Mopedikuerer probiert und mal mit der Fuehlerlehre und ohne Kolbenringe das Kolbenspiel gemessen. Natuerlich nur ein Schaetzwert, aber da wuerde ich sagen 0.1mm geht saugend gerade noch rein. Spiel vermutlich leicht groesser, da die Lehre ja plan ist, aber sehr weich bei der Staerke.

Wenn ich das richtig verstanden habe ist das noch im Rahmen. Der Kolben ist auf der Einlasseite recht sauber und man sieht horizontale Rillen (vom drehen?), auf der Ausslasseite ist ziemlich viel blow by und Russ. Aber keine groben Riefen oder aehnliches.

Danke fuer Tipps!
 
Ein genaues Laufspiel kann man nur mit Innenmeßuhr bzw. -taster für den Zylinder und Bügelmeßgerät für den Kolben ermitteln. Die Kalibrierung der Innenmeßuhr sollte mit einer geeigneten Lehre erfolgen, welcher im Bereich des zu messenden Wertes (38 mm plus/minus meinetwegen 3 mm) liegen sollte. Eine Kalibrierung über das vorher am Kolben mit z. B. einer Bügelmeßschraube abgenommenen Maß ist viel zu ungenau.

Eine Pseudo-Prüfung (welche man mit einer gewissen Erfahrung) auch machen kann, ist eine Prüfung mit der Fingerkuppe im Bereich des OT`s im Zylinder nach vorne und hinten. Spürt man hier eine "Mulde" bzw. eine "Auswaschung", ist der Zylinder verschlissen. Die Kolbenringe sollten eine Stärke von min. 1,4 bis 1,5 mm haben.

Ich denke, dass es bei Dir nicht bzw. noch nicht an einer verschlissenen Laufgarnitur Zylinder/Kolben liegt. Selbst wenn die verschlissen ist, sollte der Motor - falls alle anderen Komponenten i. O. sind - noch einigermaßen laufen. Nur die Geräuschkulisse, wie klimpern, rasseln usw. wäre unschön.

Also erstmal das komplette Programm durchziehen:

- Vergaser reinigen, ggf. mit neuen Komponenten bestücken, Düsennadel, Nadeldüse...
- Zündung: ZZP prüfen, einstellen, Kontakte und Magnete reinigen, Schmierfilz fetten, alles sauber machen
- Auspuff, Zylinderauslass, Krümmer: Ölkohle entfernen
- Spritzufuhr: Tank, Benzinfilter, Benzinhahn reinigen
- Neue Zündkerze
- Neuen Zündkerzenstecker

Dann sollte der Motor - bis auf ggf. Geräusche vom Zylinder, wg. u. U. verschlissenen Komponenten - laufen.

Aus welcher Ecke kommst du? Könntest den Motor mal bei mir vorbeibringen, dann würde ich mir das mal ansehen.

Gruß Holger
 
Die fertigungsbedingten horizontalen Rillen am Kolben sind ein gutes Zeichen, denn bei sehr alten Kolben sind die in den Verschleißzonen vorn und hinten komplett weggeschliffen und nur noch als Reste a.d. Seiten zu finden.
Ganz oben und ganz unten verschwinden sie zuerst, so bis zu nem halben cm von den Kanten.

Was da braun ist im vorderen Bereich ist nicht unbedingt Blow-by, sondern kann von den im Krümmer zurückgestauten heißen Gasen kommen, auch das ist normal.
Muss man schauen, ob es die Ringe passiert ist oder nicht.
Bei alten Kolben ziehen sich die braun-schwarzen Ablagerungen um den ganzen oberen Bereich und auch als Streifen, die nach unten ziehen, also über die Ringe und durch die Ringspalte letztendlich am Kolben vorbei.

Die Kolbenringe sollten radial gemessen noch 1,4 bis 1,6mm aufweisen und gerade im Zylinder ausgerichtet (kann man dort ei gelb einlegen und per Kolben auf verschiedene Höhen schieben) einen Ringspalt von min. 0,15 bis Max. 0,4mm aufweisen.

Ich würde sie auch nur wechseln, wenn sie wirklich zu grenzwertig sind, da neue Kolbenringe auch immer etwas mehr Verschleiß am Zylinder bedeuten.
Und wenn sie noch ganz gut sind bringt das auch keine Besserung.
In entsprechenden Fällen, Rasseln und oder Leistungsverlust bei offensichtlichem Verschleiß der Ringe tun ein paar neue aber wahre kleine Motorwunder.
 
Hallo Holger, Hallo Mopedikuerer,

danke fuer Eure Antworten! Danke fuer das Angebot Holger - ich bin in Kaiserslautern. Wo wohnst Du ?

Also, ich hatte ein paar Essloeffel Oel im Motordeckel Zuendungsseite gefunden. Daher habe ich den Wellendichtring erneuert. War gar nicht so einfach den alten rauszubekommen, aber mit Abzieher und Spaxschrauben ging es schliesslich. Der Verdacht Nebenluft, daher die Symptome.

Ich habe dann auch gleich die Zuendkontakte mit neuen ersetzt (Bosch), die alten waren sichtlich abgebrannt. Zuendung mit Messuhr eingestellt. Neuen Kondensator (no name).

Was mir aufgefallen ist: wenn man die Kurbelwelle dreht scheint die ein wenig zu eiern. Nicht wirklich viel, aber wenn man genau schaut sieht es so aus. Polrad scheuert aber nirgendwo.

Dann die Probefahrt: Alles so wie vorher! Immerhin nix kaputtrepariert. Die Symptome sind aehnlich: springt warm und kalt super an, laeuft gut bis etwa halb Gas, dann wird sie langsamer.

Was ich insgesamt gemacht habe von Holgers Liste:


- Vergaser reinigen, ggf. mit neuen Komponenten bestücken, Düsennadel, Nadeldüse... ok. Ueber Nacht in Benzin, durchgepustet, neue Düsennadel, Nadeldüse, und Hauptduese

- Zündung: ZZP prüfen, einstellen, Kontakte und Magnete reinigen, Schmierfilz fetten, alles sauber machen: ok.

- Auspuff, Zylinderauslass, Krümmer: Ölkohle entfernen:eek:k.

- Spritzufuhr: Tank, Benzinfilter, Benzinhahn reinigen: ok, im externen Benzinfilter sind immer noch Rostbrocken. Benzin fliesst, genug?

- Neue Zündkerze: Bosch neu, 0.4 mm Abstand eingestellt. Siehe Foto.

- Neuen Zündkerzenstecker: Morgen, aber der alte hat gemessene 1kOhm

Ich bin so ein paar 10 km gefahren, sachte, weil erste laengere Fahrt nach 30 Jahren. Von Fahrraedern ueberholt worden :) Ich hatte das Gefuehl das sie besser lief als sie heiss war, zum Ende bin ich dann nach Tacho 40-45 km/h gefahren. Das ging wenn man das Gas gaaanz langsam aufgemacht hat und sich quasi rangetastet hat. Immerhin die eingetragene Hoechstgeschwindigkeit, aber immer noch lange nicht Vollgas. Wie schnell sollte sie denn in etwa fahren?

Ganz zum Schluss habe ich schliesslich noch die alte 64er Hauptduese rein (vorher neue 64er), und da war es etwas besser, aber anstatt langsamer werden hat sie dann bei zu viel Gas gebockt/gestottert kurz.

Ich hab ein Foto von der Kerze nach der Fahrt angehaengt, sieht reh-braeunlich aus :)

Also vl alles ok, und sie ist so langsam...? Oder der ausgelutschte Zylinder/Kolben. Kolbenringe sind gut nach Euren Kriterien.

Nochmal danke!

-- 22.06.2017 22:25 --

Achso, die Duesennadel hing original eine Stufe tiefer als original (3. von oben), ich habe das erstmal so gelassen. Duese und Nadel sind neu, in original Groesse 2,12. Kann das ein Problem sein?<br /><br />-- 22.06.2017 22:26 --<br /><br />Also: Original 1: als ich das Moped gekauft habe, Original 2: Specs.
 

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Eiert die KW selbst, also bewegt sich das Wellenende aus der Mitte heraus, was man dann beim Drehen sieht?
Oder hat das rechte Lager radiales Spiel?
Beides ganz schlecht, Kontaktzündung kann so nicht funktionieren.
Eiernde KW oder unwuchtiges Polrad können sogar Lagersitze schädigen.
Der Motor muss auf den Tisch, wenn Lager kaputt sind oder die KW verdreht.

Hast du denn auch mal den feinen Haarkanal vom Vergaser durchgestochen?
Hatte ich das beschrieben?
 
Also, es sieht so aus als ob es die KW selbst ist. Ist aber nur minimal, ich habe nicht den Eindruck, dass das so stark ist das es einen Einfluss auf die Zuendung hat. Dreht sich soweit ja auch problemlos und unauffaellig.

Kanal hatte ich durchgestochen, ja. Mit einem Stueck Kupferlackdraht, den ganzen Weg durch.<br /><br />-- 23.06.2017 06:58 --<br /><br />Und die Tatsache dass die Hauptduese was aendert hoert sich fuer mich eher nach Abstimmungsproblem Vergaser an. Vl doch noch Nebenluft oder Dreck. Bald kommt bekomme ich eine 62er Hauptduese.
 
Guten Morgen,

ich denke, dass es nur ein Vergaserproblem sein kann. Warten wir mal die 62er Düse ab.

Gruß Holger
 
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