Sachs 50 SW Motor, erste Serie - Instandsetzung, Reparatur

Hallo Markus,

der Schrumpflack ist tatsächlich empfindlich. Das mit dem Klarlack habe ich auch schon überlegt, jedoch noch nicht gemacht. Ich befürchte hier, dass die Struktur (Kräuselung) darunter leidet.

Ich schaue mal nach, ob was drauf steht.

Ich habe mal im Netz geschaut.

Ja, man kann VHT Kräusellack mit einem passenden Klarlack überlackieren, aber es ist nicht ideal für den Kräusel-Effekt gedacht, da der Klarlack die Struktur glättet; stattdessen sollte man den Kräusellack erst vollständig aushärten und einbrennen lassen, um maximale Hitze- und Chemikalienbeständigkeit zu erreichen, und wenn eine Versiegelung gewünscht ist, einen temperaturbeständigen VHT-Klarlack (wie SP145) verwenden, um die Struktur zu schützen, aber nicht zu glätten, idealerweise mit einer speziellen Auftragstechnik (kreuzweise) und anschließender Aushärtung.
Wichtige Schritte und Hinweise:
Vorbereitung: Die Oberfläche muss sauber, fettfrei und rostfrei sein. Lose Farbe entfernen und umliegende Teile gut abkleben.
Auftrag Kräusellack:
Dose gut schütteln.
In 3 dicken Schichten kreuzweise auftragen (vertikal, horizontal, diagonal).
Zwischen den Schichten 5 Minuten trocknen lassen.
Der Lack kräuselt sich langsam; mindestens 2 Stunden an der Luft trocknen lassen, bevor man ihn berührt.
Einbrennen (Aushärten): Der eigentliche Hitzeschutz entwickelt sich erst durch Einbrennen. Dies erfolgt in mehreren Phasen bei steigenden Temperaturen (z.B. 30 Min bei 120°C, 30 Min bei 200°C, 30 Min bei 320°C).
Klarlack auftragen (optional):
Verwenden Sie einen speziellen, hitzebeständigen VHT-Klarlack (z.B. VHT SP145 Motorlack Klarlack oder VHT GSP115 Krümmerlack Klarlack), wie von American Speed 'n' Classics empfohlen.
Warten Sie mit dem Klarlack, bis der Kräusellack vollständig ausgehärtet und eingebrannt ist, um eine gute Haftung zu gewährleisten.
Tragen Sie den Klarlack ebenfalls in dünnen Schichten auf, um die Struktur nicht vollständig zu glätten.
Zusammenfassend: Ja, es ist möglich, aber der Sinn des Kräusellacks ist der spezielle Effekt. Wenn der Effekt erhalten bleiben soll, ist ein Klarlack nicht ideal. Wenn eine zusätzliche Versiegelung gewünscht wird, muss ein kompatibler, temperaturbeständiger Klarlack verwendet werden, nachdem der Kräusellack vollständig verarbeitet wurde, oft mit Hitze, um die volle Beständigkeit zu erreichen.
 
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Neue Lager sind drin.

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Lagersitze sind ok

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Generatordeckel nach Behandlung mit Abbeizer:

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Den Lack kann man dann entweder ahheben, abblasen oder abbürsten. Geht super leicht.

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Gehäuse ist auch schon lackiert.....

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Der Kuchen ist fertig.....

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hallo holger!

danke für deine ausführliche erklärung.
dann werde ich die klarlack idee mal verwerfen.......

sehr schön geworden, dein kuchen!

grüsse
markus
 
Heute nicht allzuviel gemacht. Neuen Ziehkeil verbaut, Kurbelwelle vorbereitet.

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Außerdem eine andere, bessere, Vorgelegewelle:

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Die untere wird nicht mehr verwendet.

Dann bei der Suche nach einer Zündung hängengeblieben. Es ist schon verrückt, wie viele Zündungen man aus dem Baukasten theoretisch verbauen könnte. Alle mit Konus 1:7,5 - alle würden passen und funktionieren, natürlich machen einige keinen Sinn.

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Rechts Motoplat 6 V 35/30/10 W
Mitte Motoplat 12 V 80 W
Links Motoplat 6 V 35/21/5 W

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Links Motoplat 12 V 130 W
Mitte Bosch 6 V 25/4/5 W
Rechts Ducati 6 V 19/10/10 W

Was auch noch geht, ist der Stator Motoplat 6 V 19/20/5 (10) W (Zündung der Supra 4 GP), hierzu das Polrad der Motoplat 6 V 35/21/5 W. Man müsste dann nur die Einstellbohrung um 180 Grad versetzen.

Es geht nicht um Sinn oder Unsinn, nur darum, was theoretisch möglich wäre und funktionieren würde.
 
So... Zylinder lackiert. Außerdem gibt's es einen neuen NOS Zylinderkopf dazu.

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Heute den Vergaser nochmals geprüft, etwas gereinigt und die Klemmschelle umgedreht....

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Dann die Kurbelwelle eingemessen, übrigens eine gute gebrauchte.

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Dann nur noch die Schaltung eingestellt. Ich habe einen anderen Schaltautomaten verwendet, der vorhandene hat mir an der Schaltwelle nicht gefallen.

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An der markierten Stelle bzw. in diesem Bereich dürfen keine Riefen bzw. eingelaufene Stellen sein. Laufspuren vom Simmerring darf man natürlich schon sehen, sollte halt "glatt" sein.

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12 Volt 130 Watt Magnetzündergeneratoren von Motoplat vertragen keine drehwilligen Motoren, die schwitzen sich dabei zu tode! Auch deren nötige Antriebsenergie bei üppigen Motordrehzahlen, wäre extrem hoch!

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6 Volt 35/30/10 Watt Magnetzündergeneratoren mit Stahl Polrädern, funktionieren auch in fünfstelligen Drehzahlbereichen problemlos und benötigen keine mörderisch hohe Antriebsenergie!

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Hallo Ewald,

ich sagte ja bereits: alle funktionieren - jedoch machen einige keinen Sinn bzw. sind ungeeignet.
 
Stahllamellen der Kupplung teilweise verbogen.....

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müssen ersetzt werden. Kupplungskorb gefällt mir auch nicht, wird auch ersetzt.

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Vorne der alte, dahinter der neue.

Druckplatte, gleiches Drama. Links die verbaute, rechts neue.

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Primärtrieb passt jetzt.

Zylinder verbaut für den Kompressionstest:

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In diesem Fall noch vor Verbau der Wasserpumpe und dem Kupplungsdeckel. Auch die Zündung verbaue ich hierfür noch nicht.
Mit eingedrehter Zündkerze muss beim Durchkicken ein deutliches "Knacken" (ich nenns mal so) bzw. ein deutlicher Widerstand am Kickstarter bei jedem Kolbenhub zu spüren sein. Der SW ist hier sehr empfindlich. Passt irgendwas mit dem Laufspiel, dem Ringstoß oder Kolben nicht, dann kann man an dieser Stelle aufhören und alles wieder demontieren. Gerade in meinem Fall; der Zylinder und Kolben sind nicht neu, haben aber - nach meiner Meinung - eine geringe Laufleistung. Dieser Test funktioniert nur ohne Zündung. Mit Zündung wird die Kompression aufgrund der Magnete im Polrad verfälscht.

Test nach meinem Gefühl in Ordnung, jetzt kann es weiter gehen.

Wasserpumpe... Auch hier verrate ich euch einen Trick. Die Gleitringdichtung ist nicht neu. Sie hat jedoch noch einen sehr guten Federdruck. Dies kann man ganz einfach feststellen, indem man die Dichtung nieder drückt und schaut, welchen Weg legt sie zurück und wie kommt sie wieder in die Ausgangsstellung. Ist dies gegeben, muss man sie nicht unbedingt wechseln. Jetzt hat man das Problem, dass auf jeden Fall das Rillenkugellager und der Wellendichtring gewechselt werden sollte. Ich mache das so, dass ich das alte Rillenkugellager entferne und von dieser Seite einen zusätzlichen Simmerring einpresse. Dann ist der alte und ein neuer im Flansch. Der Platz dazu ist da und es funktioniert. Danach das neue Rillenkugellager in den Sitz, Pumpenwelle einstecken, Zahnrad und Mutter drauf - fertig. Natürlich sind die beiden O-Ringe auch neu.

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Zündung: Die verbaute habe ich beiseite gelegt und eine andere genommen. Diese hat keine abgezwickten Kabel und auch keine Ausbrüche am Epoxidharz.

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Fertig. Auf den Bildern mit passendem Kühler u. weißen Reflektoren. Der Funktionstest erfolgt mit einem Ultra 80 bzw. 80 SW Kühler mit orangenen Reflektoren.

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Dann Einbau.... Paarmal kicken - läuft an.

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Probefahrt:

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Läuft gut. Schaltung butterweich, Kupplung einwandfrei. Leistung, Durchzug auch sehr in Ordnung. Das Ansprechverhalten bei Leerlauf auf spontanes und schnelles (Voll-) Gasaufdrehen ist verbesserungswürdig. In der Praxis braucht man sowas nicht für den Betrieb. Ich prüfe es trotzdem und weiß, dass es besser geht. Mit einem moderneren Vergaser wäre das deutlich besser.

Dann nach erfolgter Heimkehr noch den Kühlmittelstand geprüft: Passt, Wasserstand wie vor der Fahrt. Kühlsystem ist dicht und Wasserpumpe funktioniert. Bin sehr zufrieden. SW´s sind immer sehr aufwändig zu überholen.
 

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