Es gibt naturgemäß nicht nur eine einzige Umrüstung auf 12 Volt Bordnetzspannung, weil an alten Mopeds auch viele unterschiedliche Magnetzündergeneratoren installiert waren! Die am häufigsten verbreite und für Händler auch die lukrativste Alternative, den kompletten Magnetzündergenerator gegen ein Neuteil von HPI, Kokusan, MTV, PVL, Vape usw. zu ersetzen, unterstütze ich nur mit starken Einschränkungen! Meiner Meinung ist es bei alten Fahrzeugen welche weiterhin im öffentlichen Straßenverkehr bewegt werden auch besonders wichtig, dass man das ursprüngliche Gewicht vom Polrad nicht nennenswert verringert. Vor allem wurde ich schon häufig von Besitzern leichter 80 bis 180 ccm Motorräder kontaktiert, welche das Schieberuckeln (versursacht durch viel zu leichte Polräder wie von Kokusan, HPI und Vape) teilweise unerträglich fanden. In diesem Zusammenhang werden nicht selten improvisierte Tricks wie deutlich fettere Vergasereinstellungen von einigen Händlern empfohlen, um das lästige Schieberuckeln beim Gas wegnemen und niedrigen Drehzahlen zu verbessern. Allerdings haben die Hersteller früher nicht ohne wichtige Gründe schwerere Polräder installiert, um damit auch die Laufkultur ihrer Zweitaktmotoren für angenehme Fahreigenschaften zu optimieren. Nicht jeder Alteisenfahrer will spitze Leistungscharakterisik wie beinahe unfahrbare frühere Rennmotoren, oder fährt nur mit zwei Gasgriffstellungen durch die Gegend?
Solange alte Zweitaktmotoren nicht wesentlich über 7000 Upm Höchstdrehzahl erreichen, funktionieren fachgerecht gewarteten Unterbrecherkontakte in vielen Fällen für lange Zeit problemlos. Außerdem werden die alten Eisen heute eher selten über 5000 Kilometer pro Jahr bewegt, deshalb lasse ich Gegenargumente "wie schmeiß das alte Zeug weg und montier eine neue Vape" nur vereinzelt gelten!
Aus jahrzentelanger Erfahrung weiß ich auch, dass die meisten "Altmoped" Besitzer äußerst selten bei Dunkelheit fahren und deshalb ein deutlich helleres Fahrlicht nicht der begehrteste Hauptfaktor ist. Stattdessen sind sich aber viele nicht bewusst, dass sie sich mit schlecht oder gar nicht funktionierendem Bremslicht häufig in sehr große Gefahr im öffentlichen Straßenverkehr begeben, weil andere Verkehrsteilnehmer eher nicht mehr mit glimmenden, kaum sichtbaren Bremslichtern von alten Zweirädern rechnen.
Das Bremslich sollte vor allem ohne nennenswerte Zeitverzögerung reagieren und für sommerliche Fahrverhältnisse auch ausreichend hell leuchten, in diesem Zusammenhang empfele ich einen durchschnittlichen Lichtstrom von 200 bis 300 Lumen der verwendeten Leuchmittel. Das entspricht wahlweise der Intensität von handelsüblichen 12V 21 Watt Ba15s Glühlampen, oder guten LED Leuchtmitteln im Leistungbereich von 2,5 bis 3 Watt. Beim Einsatz von LED Lampen als Bremslicht/Schlußlicht sollte man keinesfalls kaltweiße Exemplare mit 6000 Kelvin Farbtemperatur installieren (womit man wie ein bunter Hund auffällt), sonden die selteneren warmweißen 2700 bis max. 4000 Kelvin oder auch gelben Typen als 4-Faden Filamentlampen verwenden, welche eine Abstrahlcharaktik von klassischen Glühlampen haben.
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Allerdings darf man niemals den optimistischen Leistungsangaben der jeweiligen Händler vertrauen, in diesem Fall wird 3 Watt und 450 Lumen versprochen. Nach meinen eigenen Messungen waren es durchschnittlich 2,2 Watt bei 12 Volt und vergleichbar mit ungefähr 220 Lumen. Auch wenn man nicht sofort eine Ladesteuerung für den notwendigen Akku am Moped realisieren kann, so würde ein kompakter vollgeladener 12,8V 4Ah LiFePo4 Akku diese LED Lampe mit max. 200 mA Stromaufnahme, mindestens 20 Stunden mit ausreichend elektrischer Energie versorgen. Ich denke dass kein Alteisenfahrer in einer Saison, ganze 20 Stunden das Bremspedal betätigt? Außerdem ulterliegen solche LFP Energiespeicher einer sehr niedrigen Selbstentladungsrate, von max. 2 bis 3% pro Monat!