Hallo Matthias,
man kann Benzin Einspritzsysteme eher einfach bis sehr umfangreich realisieren, Speeduino stellt eine Hardware mit ausreichender Anzahl diverser Digital und Analog Eingänge und auch zahlreiche Ausgangstreiber zu Verfügung.
A high level master system wiring diagram
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Das DFI Zentralsteuergerät für Kawasaki GPZ 1100 und GPZ 750 Turbo von 1982 bis 1987 verfügt noch über einen eher langsamen Prozessor, welcher aktuellen Arduinos oder Raspberry Pi`s deutlich unterlegen war. Allerdings würde es nicht einfach werden, ein finales Steuerprogramm für die jeweilige Anwendung zu schreiben und umfangreich auszutesten.
Ein Drosselklappen-Poti zum erfassen der mechanischen Drosselklappenstellung wäre eine einfachere Übung, als einen moderneren bipolaren Mikrostep Schrittmotor fachgerecht zu steuern. Wann der Kraftstoff in das Saugrohr eingespritzt wird ist nicht zeitkritisch, allerdings muss die Einspritzmenge für den jeweiligen Lastzustand des Motors optimal passen. An der alten Kawasaki Turbo sind alle 4 Einspritzdüsen parallelgeschaltet und spritzen gleichzeitig ein, in diesem Zusammenhang wäre es auch egal ob jede Kurbelwellenumdrehung oder pro Nockenwellenumdrehung die gleichzeitige Kraftstoff-Einspritzung erfolgt. Die Einspritzmenge wird nur über die Taktzeit der Einspritzdüsen gesteuert, welche im wesentlichen nur wie schnelle Magnetventile arbeiten. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die korrekte Erfassung von Lufttemperatur, Luftstrom (bei aufgeladenen Motoren auch der Ladedruck) und selbstverständlich die aktuelle Motordrehzahl.
Vor beinahe 50 Jahren holte ich nach der Schule ein altes kostenloses "Frankenstein" Moped ab, wo bereits beide Griffamaturen, Gasschieber, Schwimmer, Scheinwerfer, Rücklicht usw. abmontiert waren bzw. fehlten. Weil ich aber zu faul war dieses Moped mit weitgehend platten Reifen mehrere Kilometer zu schieben, überlegte ich wie man möglicherweise damit fahren könnte? Also holte ich etwas Zweitaktgemisch in einer Flasche und einen neuen Benzinschlauch, diesen steckte ich anstelle das Gasschiebers in den offenen Vergaser. Weil es auch keine Schaltseile und keine Möglichkeit zur Kupplungsbetätigung gab, legte ich vor einer Talstrecke manuell am Motorgehäuse den ersten Gang ein und schwang mich auf das teilzerlegte Moped. Nach mehrmaligen kurzzeitigen öffnen des Benzinhahnes sprang der Motor auch an und ich konnte recht schwammig mit niedriger Geschwindigkeit erfolgreich nach Hause fahren. Die erwünschte Fahrgeschwindigkeit regelte ich mit häufigem öffnen und schließen vom Kraftstoffhahn.
PS: Im Prinzip eine einfache manuelle Kraftstoffeinspritzung, allerdings sehr ungenau und keinesfalls motorschonend!