Hercules Supra 4GP Kupplungsproblem

DarkSupra

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Supra 4GP
Hallo,

Vorweg möchte ich sagen das ich neu in diesem Forum bin, mich aber am Wissen dieses bereits bereichert habe und sehr dankbar bin, vorallem was die Hilfsbereitschaft angeht.
-nun zu meinem problem:

Ich habe an meiner Supra 4GP den Motor ausgebaut, um diesen mal zu überholen (Sachs 501/4 ckf). Da die Kupplung nicht Funktionierte (trennt nicht) kam mir das nur zu gedigen. Jetzt habe ich die Kupplung aber Zerlegt, und hänge bei der Federlamelle(dort wo kupplungsfedern dagegendrücken). Diese ist total fest und lässt sich nicht nach hinten drücken um den Bolzen zu enfernen, damit man diese entnehmen kann. Was könnte ich dagegen machen?
Vielen Dank im Vorraus!
-DarkSupra
 
Hallo DarkSupra (hast du auch einen normalen Vornamen?),

man braucht schon ein paar passende Werkzeuge um die 3 Lamellenkupplung der 501er Motoren überholen bzw. ausbauen zu können. Man muss die Grundplatte mit den 9 Federn drücken, dann bekommt man auch den Querkeil heraus. Sie muss sich drücken lassen, wenn nicht, ist irgendwas dahinter, was das Ganze blockiert.

Wie hast du den großen Seegering aus dem Korb heraus bekommen?

Ich empfehle Dir dringend, das jemanden machen zu lassen, der davon Ahnung hat. Wenn du schon an der Kupplung scheiterst, wie willst du denn dann das Getriebe überholen? Oder willst du nur die Kupplung machen?

Bitte nicht falsch verstehen - es ist ein gut gemeinter Ratschlag.

Gruß Holger
 
Ich würde den Motor nur komplett überholen, wenn eindeutig Lager schadhaft sind, Kurbelwelle axiales oder radiales Spiel hat, das Pleuellager knirscht oder Höhenspiel hat, wenn sich die Schaltung AUFGRUND FEHLER IM GETRIEBE nicht mehr einstellen lässt,
oder wenn ich den 10.ooo km im Jahr brauche und ich gewiss bin, dass er schon über 20.ooo runter hat.

Sonst würde ich warten, bis wirklich was kaputt geht, dann aber komplett neu lagern.

Simmerringe kann man ohne zu spalten tauschen.
Für die Kupplung braucht man nur ne große Schraubzwinge, die über Motor und Kupplung reicht.

tipps/Sachs-501-4-Motorueberholung.php

Da ist alles bis ins Detail beschrieben, auch die Arbeit a.d. Kupplung.

Prüfe zunächst alle Wellen, ob sie irgendwie Spiel haben, axial, radial, ob das Pleuel fühlbares Höhenspiel hat, ob die KW sauber dreht ohne knirschen oder mahlen i.d. Lagern.
Und wie der Kolbenbolzen im Pleuel sitzt. Ganz leichtes Kippen ist noch nicht so arg, aber er sollte ebenfalls kein Höhenspiel haben.
Ne Kurbelwelle hat eine Lebenserwartung von roundabout 30.000 km.
 
Hallo,

Vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten! Ja einen Namen besitze ich, wäre ja komisch wenn nicht :D -Amon

Nun zu dem, diese anleitung habe ich schon betrachtet, wirklich nochmal persönlich vielen dank, so detaliert, Sie verdienen einen Orden! Das Getriebe baue ich auch aus, um mich langsam an die Technik anzutasten, ich will wissen wie soetwas funktioniert, und so lert man eben am besten. Ich selber habe nur in der theorie bisschen ahnung, aber lerne gerne dazu.

Ok, ich werde mal den rat befolgen, wenn ich Zeit habe und werde euch dann wissen lassen, wie es verlief!

Vielen Dank nochmal!
Gruß Amon :)
 
Ich habe selber noch recht geringe Erfahrung im Ggs. zu Holger, Frage ihn auch manchmal um Rat, oder ob best. Sachen so okay sind.
Aber ich habe sechs 501er komplett überholt bzw. auch voll restauriert, und einen 50s 5 Gang.
Darüber hinaus habe ich hier noch 14 zerlegte Motoren 50s, 501, 50sw, 80sw hier liegen, die nur auf instandgesetzte Kurbelwellen und Material warten.

Ich habe Werkzeug für ca. 225 Euro gekauft, mein Tiefenmesser für 40 Euro gebraucht, ist aber exakt und wurde auch nur einmal benutzt zuvor.
Den BO17 Abzieher - ohne den geht nix mit KW - ich habe einen für 30 Euro gekauft, der war aber für L17 und nicht für BO, dem musste ein Kumpel aufdrehen lassen. Sonst kosten die 80 oder 90 Euro.

Später habe ich mir noch ein Zylindermesszeug für 75 plus 25 Euro gekauft, Innenmessgerät und Bügelmessschraube. Unser Kalibrierungs-Experte hat die Sachen für gut befunden, erstaunlich bei dem Spottpreis.
Die Messschraube hatte nur 2 Tausendstel Milimeter Abweichung. 4 sind laut Kalibrierungs-Norm erlaubt.
Auch das Innenmessgerät ist genau.

Was das Einmessen der KW angeht - ich habe erst nach 4 oder 5 Operationen das Messen verstanden und eine treffsichere Methode gefunden, die das Spiel zwischen Lagerinnenring und Außenring berücksichtigt.
Weil das linke Lager entweder erst mit der KW eingebaut wird und um Messfehler am lose eingelegten Innenring vom BO17 zu vermeiden, Messe ich stets am Außenring.
Die Innenringe stehen aber etwas aus dem Lager raus, links und rechts zusammen bis zu 0,15mm.
Deshalb musste ich bis zur Entdeckung des Sachverhalts immer 0,1mm Passscheiben nachlegen.
Misst das Gehäuse 42mm und die Welle 40,35 ergibt das theoretische 1,65mm Axialspiel, welche mit 1, 55 bis 1,6mm Scheiben auszugleichen wären.
Das ist aber immer zu lose gewesen.
Tatsächlich aber gleiche ich 1,65mm Spiel - an den Außenringen gemessen - mit 1,75mm Scheiben aus.
Sollte eig. nicht passen, oder?
Tut es aber, ein normales Kugellager 6004 hat ca. 0,05 mm Unterschied zwischen Innenring und Außenring. Ein BO eher etwas mehr. Rechnen wir mit hypothetischen 0,15 das trifft sehr genau.
Dann tue ich zum am Außenring gemessenen Spiel noch 0,1 mm an Scheiben hinzu und - Viola - es bleiben noch 0,05mm übrig - genau das vorgeschriebene Axialspiel, welches man mit ner Messuhr a.d. Welle messen sollte, so wie es eine Fachwerkstatt eig. auch hinterher tut.
Bei 0,8 statt 0,75 mm an Scheiben strammt die Welle dann auch.

Wie gesagt, bei einer Motor-OP macht man noch nicht so viele Erfahrungen. Wenn man etwas plietsch ist, kriegt man es aber mit einigen Korrekturen hin.
Meine erste KW-Lagerung war nach 17500 km noch gefühlt wie neu.
Auch waren keine Verschleißspuren im Lager fühlbar.<br /><br />-- 25.04.2016 21:47 --<br /><br />Gutester, wir können uns gerne duzen, kein Problem, wir duzen uns alle hier.
Wir pöbeln uns auch an hier, aber hinterher küssen wir dann unsere Ärsche - okay das ist jezt nen Bisschen übertrieben, glaube ich, und auch ein bisschen derbe ...

Aber auch derbe lustig...

:lol:

Hahahaaaa... Hahahahahaaaa
 
Freut mich das hier eine so gute Atmosphäre herrscht :)
Ich will halt wie gesagt langsam erfahrungen sammeln, da ich auch mehrmlas geselen habe das nicht jeder Mechaniker richtig mit diesen Motoren umgehen kann, und ich lieber die Verantwortung selber tragen-auch wenn etwas schief läuft :D
Im notfall werde ich mich dann an euch wenden-aber auch erfahrungen teilen :)

Ich selber arbeite eig. viel im Labor von der Schule aus im Biotechnologischen bereich-etwas komisch dann auch noch in der Werkstatt zu arbeiten-ich weiß :) Aber mal sehen wo das hinführt-Ich denke mal wenn DNA isolieren kein problem für mich darstellt, sollte ich das auch irgendwie hinkriegen :)

In diesem Sinne
Einen schönen Abend Dir!
-Amon :D
 
Also du brauchst für etwa 100-150 Euro Abziehwerkzeug, wie gesagt, nen L17-Abzieher für 30 Euro muss man aufdrehen, nen BO17 kostet mehr als das Doppelte.
Nen Polradabzieher, nen Kugellagerabzieher, nen Trennmesser und nen BO17 Abzieher brauchst du.

Messchieber und Tiefenmesslehre mit 150mm Brückenweite. Vorzugsweise mit 0,02mm Nonius, 0,05 reicht auch. Richtig ansetzen und gerade draufgucken ist da schon wichtiger...
Nicht umsonst werden diese Ableselupen, die man direkt an die Skala anlegt verwendet.
Ich sage das nicht umsonst, denn gerade beim Ablesen des Anfangs der Skala beim Messschieber neigt man dazu, dass Auge zu weit rechts zu halten anstatt senkrecht über dem Ablesebereich.
Natürlicherweise hält man Dinge zur Betrachtung auch mittig vors Gesicht, das richtige Ablesen fühlt sich daher sogar etwas komisch an.
Ich habe auch früher den Messschieber gewõhnlich vor Gesicht gehalten, dann das linke Auge zugedrückt.
Da hat man dann ein gutes Gefühl, aber einem Ablesefehler von ca. 0,05mm, je nach dem.

Auch das rechtwinklige Ansetzen mit leichtem Andruck muss stimmen, sowieso immer mehrmals messen, auch an etwa 3 Punkten der Wellenwangen oder -bünde bzw. auch der Lager/-sitze.
Und a.d. Kurbelwelle sollte man evtl. vorhandene Hohlkehlen zwischen Wange und Stumpf nicht übersehen, auch nicht, dass evtl. die geplanten Flächen innen und etwas weiter außen doch nicht gleich hoch sind, so dass man nur richtig misst, wenn man min. eine 0,1mm Scheibe auf beiden Seiten unterlegt.

Die Wellen des 506er Motors wurden schon damals i.d. 501ern verbaut und die sowie ihre heutigen Nachbauten haben die feine Hohlkehle und man muss auch innen angephaste Passscheiben verwenden.

Nebenbei: Lass uns auch noch welche von diesen :D Smileys übrig..
 
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