Neuaufbau Sachs 50/SWD 6 Gang wassergekühlt

cluberer2003

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Kawasaki Z900RS, Supra 4, MK 1, Sportbike SB, Prima 5 1979, M 4 Bj. 1978, BMW 535 d F11 LCI
Wollte ich schon lange angehen, jetzt ist es soweit: 6 Gang Sachs SW.

Ein gutes Gehäuse rausgesucht, geschliffen, lackiert:

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Dann alle Teile für das Getriebe herausgesucht:


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Schaltrad erster u. zweiter Gang sind neu, die sind gebraucht meist nicht mehr zu gebrauchen, weil sie den meisten "Stress" erleben und i. d. R. abgenutzt sind. Diese beiden Schalträder machen die meisten "Leerumdrehungen" bei Fahrten im letzten Gang auf der Abtriebswelle, daher die starke Abnutzung.

Dem Schaltautomaten habe ich eine neue Schaltwelle spendiert. Dabei natürlich die Nabe gleich ordentlich ausgeglichen:


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Dann eine neue Abtriebswelle, neuer Ziehkeil u. neue Schaltstange montiert:



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Danach die Kickstarterwelle durch eine gut erhaltene gebrauchte hergenommen und montiert:



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Eine Kurbelwelle, wenig gelaufen, kein Verschleiß, Keilnuten, Gewinde, Wellenstümpfe, Pleuelauge, unterer Zapfen: alles pico-bello:


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Fortsetzung folgt.....
 
Erste Sahne, Holger!
 
Ja der Holger kanns :)

Weiter so, ....bin ja auch gerade dabei und muss noch viel lernen :)
Grüße Roman
 
ich hatte schon als drauf gewartet welchen Motor dieses Jahr Holger zu Weihnachten präsentiert! 😉
Sehr schön, freue mich auf den Rest!

Grüße
Chrisi
 
So, weiter geht´s:

Alle Wellen drin und ausgemessen. Kurbelwelle hab ich mit 0,8 u. 0,3 mm auf jeder Seite ausgleichen müssen. Kickstarter- u. Abtriebswelle mit je 1,2 mm. Die Vorgelegewelle mit 0,9 mm.

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Die Vorgelegewelle ist übrigens auch NOS, die alte war im Bereich erster Gang schon ziemlich angefressen. Außerdem war sie im Bereich vom Kupplungsrad schon deutlich unter 16,00 mm.


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Gehäuse zusammengefügt. Wellendichtring linke Gehäusehälfte Kurbelwelle: WAS mit Staublippe und Kunststoffmantel.

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Die Wasserablaßschraube ist original eine mit Schlitzkopf, das ist völliger Unsinn. Jeder weiß, dass man diese Schraube bei verbauten Motor mit einem Schlitzschraubenzieher nur sehr schwer lösen kann. Deshalb hab ich da eine am Kopf abgedrehte Innensechskant-Schraube genommen.

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Die kann man bequem mit dem Inbussschlüssel lösen.

Nachdem die Kupplungsnabe montiert ist, kann man die Schaltung einstellen:


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Paßscheiben auf der Kickstarterwelle, hinter dem Schaltautomaten: 1,2 mm.
Paßscheiben hinter der Schaltnabe: 0,3 mm, vor der Schaltnabe 1,8 mm. Nur so lassen die Langlöcher in der Grundplatte vom Automaten eine ordentliche Schalteinstellung - ohne dass man am Anschlag der Langlöcher ist - zu.

Fortsetzung folgt.

Gruß Holger
 
So, gestern und heute die Seitendeckel bearbeitet. Zuerst den Generatordeckel:

Istzustand:

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Dann geschliffen, den alten Lack mache ich nahezu komplett runter, nur dann bekommt man mit Schrumpflack ein ordentliches Ergebnis. Eine kleine Schadstelle habe ich mit der Feile bearbeitet:

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Dann lackiert, drei Schichten. Jede Schicht ca. 4 Minuten ablüften lassen, nach der dritten Schicht sofort für ne halbe Std. in den Ofen:

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Die schadhafte Stelle ist nun weg, sieht gut aus:

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Dann der Kupplungsdeckel, Istzustand:


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Dichtflächen abgezogen:


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... geschliffen und lackiert:


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Dann Zylinder... Ich habe lange überlegt, ob ich einen meiner originalen mit 40,0 mm oder einen der AT-Zylinder "neu" mit 40,3 mm nehme. Ich habe mich für einen 40,3er entschieden:



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Die Lackierung habe ich mit Schleifvlies nur angerauht:


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Dann abgeklebt, fertig fürs Lackieren:


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Zylinderkopf, gebraucht, Dichtflächen sind nicht verzogen, ZK-Gewinde i. O., ohne Ausbrüche o. ä.:

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Geschliffen und vorbereitet für die Lackierung. Die Ringnut decke ich mit einer alten O-Ring Dichtung ab und klebe den Rest nach innen ab. Die Ringnut wird somit nicht mit lackiert, alles im Innenbereich auch nicht. Die Kante außerhalb der Ringnut bleibt unabgedeckt und bekommt Lack ab......:


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Fortsetzung folgt.....

Gruß Holger
 
hallo holger!
es ist einfach schön anzusehen, wenn perfekte arbeit gemacht wird!
grüsse
markus
 
Heute nur ein paar Kleinigkeiten. Wasserpumpe:

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Im Bild oben die für den 50 SW, mit großem Antriebsrad, darunter eine zum Vgl. vom 80 SW, kleineres Antriebsrad.

Dann den Kupplungsdeckel bestückt:


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Kupplungsdeckel mit Simmerring für Schaltwelle und Verschlußschrauben:


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Simmerringe rechte Seite montiert:


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Außerdem Kupplungsseite mit überholter und neu belegter Kupplung, Wasserpumpe und Primärzahnrad vervollständigt.

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Bald gehts weiter....
 
Moin. Wird wieder zu schön, um es auf die Straße zu lassen. Besser als neu. 👍👍👍 Gruß aus dem Wald. Rolf
 
Danke fürs Lob und die Grüße, Rolf.

Heute Finaltag....

Leerlaufkontakt montiert, Öl befüllt und Kupplungsdeckel drauf:

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Gestern Abend hab ich noch den Kopf u. Zylinder lackiert.


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Am Zylinderkopf drehe ich immer eine alte Zündkerze mit einem 17x33x7er Wedi ein, dann bleibt der Kreis am Zündkerzengewinde ohne Lack, wie original:

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Dann den Zylinder aufgezogen...

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Anschließend den Kopf. Um den zu vervollständigen die nötigen Kleinteile zurechtgelegt:

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Anschließend Ritzel drauf und Zündung montiert. Neue Motoplat 6 Volt 35/5/21 Watt. ZZP: 0,9 mm vor OT, damit laufen die SW`s nach meinen Erfahrungen am besten.


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Dann noch einen neuen Bing 21/20/127 mit 45er LLD und 92er HD....


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Dann Einbau ins Testmoped. Kühler drauf, Wasser rein und Probefahrt. Kühler ist ein alter, den ich nur zum Testen nehme, ebenso der Kupplungs- u. Gaszug. Hier geht es mir nicht um Optik, diese Teile werden nach dem Test wieder abmontiert.


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Nach dreimal kicken angesprungen. Ruhiger Motorenlauf. Keinen Geräusche vom Primärtrieb. Paar Minuten im Stand laufen lassen, Kühlwasser kontrolliert, passt. Kette drauf und los...

Fährt sich sehr schön. Schaltung, Kupplung, Gasannahme, Leistung, Fahrbarkeit.... Alles tip top. Bin sehr zufrieden.

Sylvester wollte ich fertig werden.... Hat geklappt.

Generatordeckel muss ich noch komplettieren. Das ist aber eine Kleinigkeit.

Gruß Holger
 
Generatordeckel ist nun auch fertig. Tachoantrieb ist neu.

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Gruß Holger
 
Servus Holgerm zunächst wünsche ich Dir noch ein gutes neues Jahr mit bester Gesundheit,
Vielen Dank für deine informativen Beiträge.

Hier lernt ein Anfänger wie ich im Bereich 2 Takter sehr viel dazu.
Aber paar Sachen vermisse ich noch :)
Was braucht es für eine Temperatur der Gehäusehälften, damit sich die Außenringe der Schulterringe ausschlagen lassen?
Hast Du Detailfotos, wie das besagte 6201 RS1 Lager eingesetzt wird?
Wo gibt es die Mininieten für das Typenschild auf der Gehäusehälfte?
Bestimmt auch für alle anderen interessant.
Schöne Grüße
Roman
 
6201er C3, einseitig geschlossen:

Wenn man soweit ist....

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......erwärmt man den Lagersitz und zieht das Lager auf den linken KW-Stumpf bis zum Sitz. Anschließend treibt man es über den Lageraußenring in den Sitz ein. Bis zum Anschlag bzw. Absatz der Welle.

Temparatur BO17 Außenringe: Erhitzen und probieren. Falls es nicht reicht, weiter erhitzen. Die fallen dann schon raus. Eine best. Gradzahl kann ich Dir nicht sagen. Sind halt Erfahrungswerte. Ab einer gewissen Temparatur fängt das Geäuse bzw. die erhitzte Stelle leicht an zu qualmen, das ist dann der richtige Zeitpunkt.

Kerbnägel: Die kann man wiederverwenden. Einfach von hinten mit dem Durchschlag bündig zum Gehäuse austreiben. Danach Typenschild vorsichtig abhebeln. Einbau bzw. Wiederverwendung: umgekehrte Reihenfolge. Ansetzen, Schlag auf den Kopf, fertig.

Gruß Holger
 
Ich klopfe die Gehäusehälften immer auf der blanken Herdplatte, dabei fallen die Lager IMMER raus, nur die wedis muss man immer mit einem Werkzeug vorher ausdrücken, die kommen nicht von alleine.

Beim Stützlager KW 6201 ziehe ich es über die Ritzelmutter auf der Welle fest und vor/während des Abkühlens gebe ich der Kurbelwelle von links und rechts ein paar Klopfer mit dem Schonhammer, damit das Lager hinterher auch nicht irgendwie strammt.
Auf jeden Fall dieses Lager nicht vor dem Prüfen der Hauptlagerung einbauen.

@cluberer2003 : Warum einseitig geschlosses 6201?

Und: Wie hast du die Schraubensitze bei den Motordeckeln so schön lackfrei hinbekommen? Kleine Scheiben aufgelegt?
Und warum die Kante außerhalb des Dichtringes beim Zylinderkopf mit lackieren?
 
Geiler Trick gleich in den Ofen! Bei 50 bis 60 Grad kräuselt sich der Lack fast sofort, man braucht definitiv auch weniger Lack, als wenn man an der Luft trocknen lässt und das Ergebnis ist bombastisch! 👌👍
 
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