Nach zahlreichen Tests, war ich zwar von der Höchstgeschwindigkeit auf der Geraden, bergab oder bei Steigungen bis zu 5 % begeistert, aber unzufrieden mit der Beschleunigung aus dem Stand und dem Fahren an etwas steileren Bergen. Dort muss ich oftmals mittreten.
Es bestätigt sich, dass dies teilweise auf die eine sehr frühe Zündung (2,2 mm vor OT) zurückzuführen war.
Für Moby M1 werden serienmäßig 1,2 mm vor OT angegeben.
Ich habe die Zündung nun auf 1,4 mm vor OT eingestellt (also nur noch leicht früher), was Verbesserungen gebracht hat.
Es bestätigt sich, was physikalisch plausibel ist:
Frühe Zündung --> hohes Drehmoment und hohe Leistung bei hohen Drehzahlen
Späte Zündung --> hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen
Dieser Sachverhalt ergibt sich, vereinfacht dargestellt, aus der bei hohen Drehzahlen geringeren zur Verfügung stehenden Zeit von der Zündung bis zum idealen Auftreffen der Verbrennungsgase auf der Kolbenoberfläche. Deshalb sollte für einen möglichst bei jeder Drehzahl immer gleichen Kurbelwellenwinkel, bei dem die Verbrennungsfront auf den Kolben trifft, die Zündung bei hohen Drehzahlen früher erfolgen (gemeint ist hier früher bzgl. der Stellung des Kolbens relativ zum OT).
Leider ist an der Moby (wie bei allen anderen Mopeds), ohne elektronische Zündanlage mit Kennfeld oder Fliehkraftregler oder Unterdruckdose, wie beim PKW-Motor, nur eine fixe Einstellung des Zündzeitpunkts für alle Drehzahlen vorgesehen.
Eine drehzahlabhängige Veränderung des Zündzeitpunktes wäre natürlich wünschenswert.
Wahrscheinlich wäre es gut bei niedrigen Drehzahlen 1 mm vor OT zu haben, bei hohen Drehzahlen 3...4 mm vor OT.
Ich habe das Gefühl, dass die Moby mit einem fixen Zündzeitpunkt zwischen 1,4 und 1,8 mm vor OT am besten läuft.
Ein praktischer Tipp: Man muss zur geringfügigen Verstellung nicht immer den Nocken von der Kurbelwelle abziehen (wozu man einen ordentlichen Abzieher braucht).
Der Zündzeitpunkt verstellt sich auch leicht, wenn nur der Unterbrecherabstand verändert wird.
Der Unterbrecherabstand sollte serienmäßig 0,3 mm betragen. Damit wird die höchstmögliche Zündspannung erreicht.
Die Moby funktioniert aber auch mit größerem Kontaktabstand bzw. geringerer Zündspannung, wenn die Zündkerze ok ist und den richtigen Elektrodenabstand aufweist.
Das heißt, dass z.B. bei der Vergrößerung des Abstandes der Unterbrecherkontakte von 0,3 mm auf 0,4 mm der Zündzeitpunkt sich mit verstellt, von z.B. in meinem Fall 1,4 mm vor OT auf 2,0 mm vor OT.
Um also die Wirkung der Frühzündung zu testen, könnt Ihr den Nocken drauf lassen und nur den Unterbrecherabstand vergrößern auf bis zu 0,5 mm. Dann wird aber die Zündspannung abfallen und u.U. nicht mehr ausreichen, insbesondere bei nicht-serienmäßiger höherer Verdichtung.
Falls das unverständlich ist, was ich hier schreibe: Bei Fragen dazu bitte melden.
So werde ich den Motor nun erst mal lassen.
Nächstes Projekt: Lenkerenden etwas auseinanderbiegen, so dass für mich (1,88 cm und 90 kg) eine ergonomischere Armhaltung gegeben ist. Der Lenker scheint mir eher auf schmächtige, kleine Franzosen ausgelegt worden zu sein.
Nun sieht das Moped so aus.
Ich wünsche eine frohe Fahrt
Gerhard