Gewindestutzen im Kupplungsdeckel

Mopedikürer

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Hercules Mk2 1976
Moin und Servus, wuff-wuff, miau und krah-krah!

Was fällt euch an diesem Deckel auf?
IMAG3791.jpg


Richtig, da ist kein Gewinde mehr für die Ölkontrollschraube.
Das heißt also, man muss ständig Öl kontrollieren!

Weil dazu aber kaum einer wirklich Bock hat, habe ich mir etwas überlegt.
Wegschmeißen war keine Option.

Zunächst mal habe ich die Bruchkante einigermaßen glatt gefräst und einen Gipsabdruck an einem gesunden Deckel gemacht:
IMAG3794.jpg

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Den Abdruck musste ich noch etwas beschleifen, damit er ganz in den kaputten Deckel reinging:
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Dann ging es ans Löten. Bevor der Abdruck zum Einsatz kam habe ich die Bruchkante mit Aluminiumlot benetzt.
Dann musste ich von der Außenseite her das Loch komplett auffüllen:

IMAG3805.jpg

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Am nächsten Morgen dann das Lötergebnis von der Innenseite:
IMAG3813.jpg


Durch zu große Hitze vom Lötbrenner ist sogar das Gehäuse waberig geworden, und aus dem Gips ist wohl Wasserdampf ausgetreten, der den neuen Stutzen etwas verformt hat.
Nicht so schön, aber kein Grund, alles nochmal zu machen.

Die Nachbearbeitung dann in meiner Elektrowerkstatt (Schaltschrankbau). Erst schonmal grob die Oberfläche am Bandschleifer geglättet.
Dann musste ich den Deckel mit einer Bohrplatte überkopf vorbereiten:
IMAG3814_BURST002_COVER.jpg

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IMAG3816.jpg


Nur so kann die Mittelbohrung absolut gerade gesetzt werden.

Leider habe ich den 15mm Sackloch-Bohrer - wurde wohl selbst mit waagerechten Schneiden und kleiner Zentrierspitze ähnlich der eines Holzbohrers zugeschliffen - leider habe ich nicht genau geguckt, sonst hätte ich mit 3 statt 4mm vorgebohrt...

IMAG3819.jpg

IMAG3820.jpg


Durch die große Zentrierbohrung eierte der große Bohrer stärker, so wurde das Loch zwar optisch sauber, aber größer als 15mm.
Tiefe nach Skala der Bohrmaschine von anderem Deckel übernommen.
Dann noch mit 8,5er für M10 Gewinde vorbebohrt.

Ich bin froh, dass alles noch akzeptabel geworden ist, wenn auch es hätte besser werden können.

Das Gewinde habe ich einfach mit dem Akkuschrauber geschnitten, der Schneider folgt ja der Bohrung.

IMAG3822.jpg

IMAG3825.jpg


Trotz der etwas zu mageren Stelle am Stutzen kommt man nicht gleich drauf, dass das Ding angeflickt wurde, es sieht aus wie ein Lunker im Guss:
IMAG3827.jpg


Trotz der kleinen Fehler bin ich sehr zufrieden, der Deckel ist ansehnlich und wieder verwendbar, das Gewinde hat genug Fleisch, das Sackloch ist sauber und die Schraube kann dicht halten.

Bei allen Bohr- und Schneidarbeiten an Aluminium und auch dem Aluminiumlot muss man Spiritus als Schneidemittel verwenden, nur so spant es sauber ab.
Sonst verkleben die Bohrerschneiden nur und Bohrungen kriegen Fressspuren.
 
Ich bewundere immer wieder Deine Arbeit und die Zeit, welche du für sowas investierst.

Wenn ich so einen Fall habe: Tonne auf, Deckel rein, Tonne zu. Und verwende einfach einen intakten Deckel.

Gruß Holger
 
Handwerklich ist er auf jeden Fall begabt unser Kürer :wink: , aber auch ich würde mir diese Mühe nicht machen,da ich einfach nicht genügend Zeit für sowas habe.

Falls ich mal sowas in Händen habe schicke ich es einfach dem Kürer.
 
@Citibiker: Du hattest doch noch ein Gehäuse mit Ausbruch zur Zündung. Wo bleibt das?!
Und die gekappten Zündspulen?
:D

Wenn man - nach dieser ersten Erfahrung - alles richtig macht und nicht Abkühl- oder Aushärtzeit mitrechnet, sollte man mit 1,5 Stunden klarkommen.

Vom Lot habe ich die Hälfte verbraten. Aber das kostet nur nen paar Euro.

Ich wünschte, ich hätte noch mehr solche Deckel, um es nochmal schneller und perfekt zu machen.

Alles was man braucht ist eine Standbohrmaschine und einen Sackloch-Bohrer.
Entweder einen echten mit Zentrierzapfen, oder selber einen alten 15er oder vielleicht sogar 14er Spiralbohrer
umschleifen.
Mit scharfkantigem Schleifstein geht das noch ganz gut.

Hätte ich mit 2mm vorgebohrt, hätte der Bohrer leicht abbrechen können. Dann hätte ich ganz blöd geguckt, wenn die Spitze im Bohrloch steckt.
Auch mit Spiritus recht riskant.

Nächstes Mal würde ich auch die Form vorher ausbacken, damit kein Wasserdampf entsteht beim Löten.
Und etwas kleiner vorbohren.
Und SOFORT Spiritus verwenden.... eigentlich weiß ich das ja. Habe aber ne ganze Weile nicht dran gedacht.
 
@ Mopedikürer
Deine Arbeit finde ich vom Feinsten.
Super , das lohnt sich doch.
Gruß Klaus
 
Ja, ist ein runder Deckel für 5 Lamellen Kupplung, gibts nicht gans so oft.
Hab ihn für bloßen Versand bekommen.

Ist für ne 50s Instandsetzung, dafür krieg ich zwei eckige Deckel, der Kollege nimmt dann diesen und den alten runden vom ehem. Motor seiner Mk3M.
 
@ Mopedikürer
Tauschgeschäfte finde ich persönlich sehr gut. So können Kosten niedrig gehalten werden.
Gruß Klaus
 
Muß ich zustimmen,mir sind Tauschgeschäfte auch am liebsten.

Bei Gelegenheit leg ich mal das Gehäuse raus und schicke es dir. :wink:
 
Nebenbei, ein Arbeitskollege meinte, es gab neulich beim Supermarkt Elefantenarsch in Dosen.
Da hatte er sich gedacht, Mensch kaufst dir mal ne Dose zum Probieren!
Aber er meinte, das war voll die Enttäuschung: Hat die Dose aufgemacht, war gar nichts drin.... scheiße, meinte er, ganau das Loch erwischt!
:lol:<br /><br />-- 14.04.2017 18:57 --<br /><br />@Sachscup:

Haschte dasch da schon gesehe:

viewtopic.php?f=8&t=12338&hilit=eis+am+Stiel

Oder dasch:

viewtopic.php?f=8&t=12286&hilit=auferstanden

Oder dasch:

viewtopic.php?f=8&t=11692&hilit=bkf+zum+akf

Kannschte mal gucke!
Da guckschte nur!
 
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