Nach Kolbenfresser läuft der Motor nicht mehr richtig.

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Dady

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21 Januar 2023
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Fahrzeug(e)
Benelli 50er Roller
Hallo Leute,
ich habe gerade am Roller meiner Tochter (Benelli) nach einem Kolbenfresser den Zylinder und den Kolben incl. Kolbenbolzen und Nadellager getauscht,
Der Sicherungsclip des Kolbenbolzens hatte sich gelöst und zwischen Kolben und Zylinder durchgearbeitet 🤷‍♂️
Die Reparatur lief super und der Roller ist danach auch sofort problemlos angesprungen und läuft.
Aaaaber: 50 Meter gefahren und der Roller ging aus. Springt sofort wieder an und die Prozedur kann ich beliebig oft wiederholen.
Habe folgendes versucht: Roller auf Hauptständer gestellt und bei 4 Tsd Umdrehungen laufen gelassen. Läuft bis zum Sankt Nimmerleinstag ohne Probleme.
Drehzahl auf 6 Tsd. erhöht, ca. 30 sek. läuft er konstant weiter, verliert dann an Leistung und Drehzahl bis er ausgeht. Dabei macht er ein schnatterndes Geräusch.
Zündkerze habe ich schon getauscht, ohne Veränderung.
Ich hatte den Verdacht auf Kolbenklemmer, aber dann kann ich doch nicht sofort wieder starten, oder doch?
Habt Ihr noch Ideen woran es liegen kann?
Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Gruß Jürgen
 
Moin. Wir brauchen mehr Input. Welches Fahrzeug genau? Welcher Motor? Zweitakter? Viertakter? Welche Teile hast du bei der Reparatur benutzt? Neuteile? Gruß Rolf
 
Hallo Jürgen,
Ich schließe mich Rolf an eine kurze Vorstellung von dir und dem Fahrzeug wäre gut.

Klingt für mich entweder nach einer Undichtigkeit oder mangelnder Benzinversorgung.
 
Hallo zusammen,
Danke für Eure Hinweise.
Also ich bin gelernter Maschinenschlosser und habe mich schon seit meiner Jugend mit Zweirädern beschäftigt. Damals waren es Herkules und Zündapp Kleinkrafträder und heute tummele ich mich bei den großen 4 Taktern.
Jetzt sind die Kinder in dem Alter, wo sie auch motorisierte Zweiräder bewegen dürfen.
Den Roller habe ich für meinen Sohn gekauft, der ihn als Mofa ein Jahr lang bewegt hat und über 15 Tausend Kilometer problemlos runtergespult hat. Seit ca. 9 Monaten fährt nun meine Tochter den Roller als 50er Roller ohne Drossel. Bei Ihr sind nun nochmal 2 Tsd. Kilometer dazugekommen. Bisher ohne nennenswerte Probleme, bis zum Kolbenfresser.
Der Wechsel des Kolbens und des Zylinders sind nach meiner eigenen Einschätzung handwerklich kein Problem für mich. Ich gehe davon aus, dass mir hier keine Fehler unterlaufen sind.
Nun zum Roller.
Es handelt sich um einen 50ccm 2-Takt Roller Benelli 49X quattronove. Ich vermute, dass hier ein Chinamotor drinhängt, da ich mal gelesen habe, dass Benelli jetzt den Chinesen gehört.
Der Roller lief bis zum Kolbenfresser gut und ohne nennenswerte Probleme. Lediglich nach längerer Standzeit kahm es manchmal vor, dass er nach ein paar hundert Meter Fahrweg nach dem Kaltstart kurz ausging.
Zur Reparatur habe ich mir bei Racing planet einen neuen Kolbenkit von 101.oktane bestellt. Es war der einzige, den ich finden konnte mit schrägem Auslass. Dazu noch ein neues Pleuel-Nadellager , eine neue Zündkerze, neue Stehbolzen für die Auspuffbefestigung und eine passende Auspuffdichtung.
Das neue Kolbenkit entsprach zu 100% dem bisher verbauten (Optische Prüfung).
Ich habe alles bei eingebautem Motor montiert und sonst nichts verändert. Nach der Montage ist der Roller gleich angesprungen und stabil im Leerlauf gelaufen. Dann losgefahren und nach 50 Meter ist der Roller dann ausgegangen. Wie oben schon beschrieben lässt sich der Vorgang beliebig oft wiederholen.
An mangelnde Spritzufuhr habe ich auch schon gedacht, aber wie prüfe ich das? Der Roller springt nach dem Ausgehen ja sofort wieder an....
Ich hoffe ich habe die Gesamtsituation so beschrieben, dass Ihr Euch ein Bild machen könnt.

Beste Grüße
Jürgen
 
Das erste wäre die Prüfung des Benzinhahnes. Dafür den Schlauch abziehen und Durchfluss mit Stoppuhr und Messbecher ermitteln.

Geht der Roller schlagartig aus oder dauert das etwas
 
das geht schlagartig. Wie wenn man den Notschalter betätigt. Aber wenn man mit dem Gasgriff etwas spielt kann man ihn mit Mühe noch ca. 5 sek. am Leben halten. Somit sehe ich das PRoblem eher nicht bei der Elektrik.
 
Mach mal den Tankverschluss ab und versuch es dann.
 
Das währe auch mein Gedanke Schlauch ab geknickt von der Tankbelüftung oder am Vergaser ein Schlauch eingeklemmt .
Ist der Vergaser mit Unterdruck gesteuert ?
gruß schmuddel
 
Hallo Leute,
hier mal der Zwischenstand was ich heute versucht habe.
Der Roller hat eine Benzinpumpe, die den Saft in einen hochgelegenenen Zwsichenbehälter pumpt, von dem aus der Sprit dann in den Vergaser laufen kann. Ich bin heute gefahren bis der Roller wieder ausging. Dann sofort den Deckel des Behälters aufgeschraubt und nachgeschaut. War immer voll bis zum Rand.
Annahme: Es ist immer genug Benzin bis zum Vergaser vorhanden.

Zweiter Gedanke, wenn auch etwas vage: Zündkerzenstecker -> getauscht und Problem unverändert vorhanden.
Dritter Gedanke, defekte CDI. Also die Mofa-CDI montiert und gefahren -> geht immer noch aus...
Annahme: Elektrik ist ok.
wdf...

Und das beste ist ja, dass der Fehler immer gleich auftritt. Straße runter mit Vollgas bis der Roller ausgeht. Dann wieder ankicken und mit Vollgas wieder zurück. Und das Erstaunliche ist, der Roller schafft immer exakt die gleiche Strecke bis er ausgeht.
Somit ist mein nächster Kandidat der Vergaser. These: Der Schwimmer oder das Schwimmerventil hängt und öffnet nicht voll, so dass bei 4Tsd. Umdrehungen genug Sprit nachläuft und bei 6 Tsd. die Schwimmerkammer leerläuft.
Werde den Vergaser mal zerlegen und schauen, ob ich etwas erkennen kann.

Ich halte Euch auf dem Laufenden und falls Ihr noch Ideen habt, welcome....
Gruß Jürgen
 
Auch wenn der Behälter voll ist kann es sein, das nichts nachläuft.
Bevor du den Vergaser überlegst würde ich einmal prüfen, ob wirklich was nachläuft.
Sprich einmal ohne Deckel fahren und, falls vorhanden, den Benzinhahn prüfen.

Im Stand, ohne Last, ist der Verbrauch deutlich geringer als bei der Fahrt.
 
tach ock
Ich bin da der selben Meinung wie @matt21 .Wenn du im Tank ein Vakum hast und im Tank nichts mehr rausgeht ist im anderen Behälter das selbe Probelm, der kann Voll sein aber es kommt nichts mehr nach . Wenn du glück hast zieht sich ein Schlach platt , wenn du Pech hast wird der Tank kleiner :p also Beulen nach Innen . Aber ich Tippe mal da ist die Spritpumpe zu schwach zu .
Wenn du ein Schlauch für die Tankbelüftung hast verlänger den mal und puste da mal rein beim Fahren .
gruß schmuddel
 
Ich habe ja mit einem anderen Beitrag nach einem Kolbenreiber auf einer Beta RR50 auch massive Probleme. In deinem Fall würde ich trotzdem noch einmal einen kurzen Blick auf den Zylinder und Kolben werfen. Es könnte schon sein, dass er immer nach kurzer Wegstrecke anreibt und dann ausgeht. Wenn er dann leicht abkühlt reicht das wieder dass er kurz läuft. Ich hatte dasselbe einmal bei einer Puch MS50. Aber bevor du dir die Arbeit nochmal antust, solltest du die Spritzufuhr testen. Ich teste da manchmal mit großen Spritzen (bekommt man günstig in der Apotheke), entferne den Spritzenkolben und stecke den Benzinschlauch unten an der Spritze statt der Injektionsnadel auf. Dann fülle ich Benzin oder Gemisch ein und befestige die Spritze mit einem Schlauchbinder irgendwo am Rahmen. Das funktioniert für diese Zwecke ganz gut. Außerdem kann man auch gut ablesen, wieviel Sprit verbraucht wird.
 
Hallo Leute,
zuerst mal danke für die vielen Ideen. Ich bin begeistert, wie engagiert ihr mich hier unterstützt.
Anbei ein Update von heute:
Ich habe mich heute dem Vergaser gewidmet. Ausbau und zerlegen dauert beim Roller ja nicht allzu lange. Ich konnte nichts auffälliges feststellen und denke der ist ok. Habe auch am Schwimmer leicht nachgebogen, so dass das Ventil sicher und etwas früher wieder öffnet. Probefahrt gemacht und das Problem ist leider immer noch da :(
Das mit dem Behälter habe ich geprüft. Wenn man den Roller ohne Deckel auf dem Behälter startet sprudelt der Sprit in definitiv ausreichender Menge über. Daher kann ich für mich die Pumpe erst mal ausschließen. Bei der nächsten Probefahrt mache ich sicherheitshalber auch mal den Tankdeckel auf.
Dass es am neue Kolben/Zylinderkit liegen könnte hatte ich auch schon kurz in der Überlegung. Allerdings bisher gedanklich nicht weiterverfolgt da ich annahm, dass wenn da ein Kolbenklemmer vorliegt es eine Weile dauert bis der Roller wieder anläuft.
Kann aber schon Sinn machen, da ich ja bei der Reparatur nur den Kolbenkit getauscht habe und sonst nichts verändert habe.

@Lsmw123456:
Wie hast Du denn das Problem bei deiner Puch gelöst?
Kann man das nach dem Zerlegen eindeutig erkennen?
Da müssten dann ja die Kolbenringe klemmen, oder?
Gibt es einen Wert für das Kolbenringstoßspiel ?
(Bei Übermaßkolben im 4-Taktbereich gibt es auch Toleranzen für das Kolbenringstoßspiel. Hier muss man ggf. auch nachschleifen, da die Hersteller oft Standardkolbenringe haben)

Gruß Jürgen
 
Es geht nicht darum, wieviel in dem Behälter ist, sondern ob es in den Vergaser läuft.
Bist du einmal ohne Deckel auf dem Behälter gefahren bzw. hast du den Schlauch vom Vergaser abgezogen und den Durchfluss kontrolliert?

Andere Frage:
Hast du vor Verbau das Laufspiel gemessen?
Hast du den Zylinder einmal gezogen und kontrolliert?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja man kann das beim Zerlegen sofort erkennen. Man sieht am Kolben und am Zylinder Riefen und Kratzer. Bei der MS50 habe ich es noch nicht gelöst, weil es da wahrscheinlich auch an der Kurbelwelle liegt. Die wurde gebraucht eingebaut weil es für dieses Modell keinen neuen Ersatz gibt und ich glaube dass das Pleuelauge nicht 100%ig gerade ausgerichtet ist. Projekt liegt auf Eis und wartet schon einige Jahre. Aber da müsste ich wieder den kompletten Motor zerle

Zerlegen.
 
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