B
Bergziege
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Moin,
Da ich hier und in andern Foren kaum was über dieses Thema gefunden habe, wollte ich euch kurz meine Erfahrungen zu diesem Thema schildern.
Vielleicht hilft das ja jemand der ähnliches vor hat...
Im Sommer 2016 sind wir mit 6 Mofas über die Alpen gefahren.
Die 7-Tages-Tour war 800km lang und führte über ca. 10 Alpenpässe.
Highlights waren das Stilfser Joch mit 2757m und das Timmelsjoch mit 2474m
Also einmal Füssen, Gardasee und zurück.
Ansonsten mit großen Motorrädern unterwegs hatte die gesamte Gruppe viel Spaß an dieser entschleunigten Tour...
Wir hatten Campingausrüstung dabei und waren entsprechend schwer beladen.
Trotzdem kamen wir eigentlich immer auf eine Durchschnittstempo von 25km/h.
Gebastelt wurde natürlich auch, aber weniger als gedacht, und wir sind alle auf den eigenen 2 Rädern wieder angekommen.
Aber nun zu den Mofas/Mopeds
1x Peugeot Vouge (Automatik Moped)
Trotz offener Leistung, reduzierten Fliegkraftgewichten und kleinstmöglichster Übersetzung wenig geeignet für Steigungen >10% weil dann die Drehzahl zu stark einbricht und man ohne selber mit zu treten nicht weiterkommt.
Das Blockieren der Variomatik brachte etwas Besserung, beschädigte aber letztendlich den Riemen.
Bergab musste der Motor entkoppelt werden (das geht an der Vouge im Stillstand)um schneller rollen zu können, weil Gang raus geht ja nicht bei Automatik.
Der einzige Vorteil war der vergleichsweise Moderate Verbrauch...
Ansonsten Finger weg von Automatik wenn es ins Gebirge geht
2x Sachs (Herkules) Optima 50, 2 Gang, Baujahr 2003 (Moped)
Weitestgehend Original, kleinere Hauptdüse
Keine schlechte Wahl für die Berge, allerdings ist der 1. Gang an sehr starken Steigungen etwas zu lang, Aber bis ca. 16% Steigung ist alles fahrbar, und das reicht locker für das Gro der Alpenpässe.
1x Herkules Prima SX, 3 Gang, Mofa
Mit leichtem Tuning (lief 35km/h) aber schlechter Kompression (Durfte nicht kalt werden) Daher zu wenig Leistung und somit bei Steigungen oft nur im 1. Gang unterwegs. Schade eigentlich, denn so kamen die Vorteile der 3Gang Schaltung nicht zur Geltung.
1x Zündapp Bergsteiger M50, 2 Gang, Baujahr 1971, Moped
Mit der kurzen Übersetzung der Bergsteiger M25 (Mofa), Kleinere Hauptdüse.
Die wohl beste Kompromiss für Steigungen bis zu 20%, Darüber geht beladen nicht mehr viel. Bergab lässt die Bremsleistung sehr zu wünschen übrig, wohl daher auch der Bergabrollmeister mit 74km/h Spitze
1x Zündapp ZD20, 3 Gang von 1978, Mofa
Das ist meine Mofa
Kein Tuning, alles Original lediglich die 68er Hauptdüse wurde wegen der Höhe gegen eine 64er getauscht, Topspeed 27km/h, Reisegewicht mit Gepäck und Fahrer ca. 165Kg
3. Gang max. 8% Steigung bei 15km/h
2. Gang max. 15% Steigung bei 12km/h
1. Gang max. 25% Steigung bei 8km/h :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Damit die Unumstrittene "Bergziege" im Starterfeld
Im Tal die Langsamste, aber bei Steigungen oft ebenbürtig mit den Leistungsstärkeren Mopeds.
Verbrauch in den Alpen 3 l/100km
Mit 120mm Bremsen mehr "Reserven" gegenüber den 90mm von den anderen Mitstreitern.
Übrigens haben es nur die beiden Zündapps auf das Stifser Joch geschafft. Der Rest hat 700m unter der Passhöhe aufgegeben.
Wenn ich nochmal in die Berge fahre, dann würde ich sogar die Übersetzung an meiner ZD20 etwas länger machen, da der 1. Gang nur sehr selten gebraucht wurde, und wenn, dann nur um kurz wieder Schwung zu holen...
Entsprechendes Ritzel kann man ja mitnehmen...
Auch einen Krümmer von der ZD40 würde ich wohl mal zusätzlich mitnehmen und ausprobieren, allerdings könnte das wegen des Drehmomentverlustes im unteren Drehzahlbereich auch kontraproduktiv sein.
Hier noch ein Tip: Niemals einen langen Berg mit eingelegtem Gang, stehendem Motor und gezogener Kupplung herunterrollen. Am Fuß des Timmelsjochs hatte sich danach bei meiner ZD der Druckpils mit der Betätigerplatte verschweißt, was ein ungewolltes plötzliches Einkuppeln und den Verlust der Kupplungsfunktion für den Rest der Reise zur Folge hatte :x
Soweit meine Erfahrungen zum Thema Alpen und Mofa.
Ich kann so eine Tour nur jedem empfehlen und es wird sicherlich nicht unsere letzte Mofatour gewesen sein.
Gruß aus Hamburg
Da ich hier und in andern Foren kaum was über dieses Thema gefunden habe, wollte ich euch kurz meine Erfahrungen zu diesem Thema schildern.
Vielleicht hilft das ja jemand der ähnliches vor hat...
Im Sommer 2016 sind wir mit 6 Mofas über die Alpen gefahren.
Die 7-Tages-Tour war 800km lang und führte über ca. 10 Alpenpässe.
Highlights waren das Stilfser Joch mit 2757m und das Timmelsjoch mit 2474m
Also einmal Füssen, Gardasee und zurück.
Ansonsten mit großen Motorrädern unterwegs hatte die gesamte Gruppe viel Spaß an dieser entschleunigten Tour...
Wir hatten Campingausrüstung dabei und waren entsprechend schwer beladen.
Trotzdem kamen wir eigentlich immer auf eine Durchschnittstempo von 25km/h.
Gebastelt wurde natürlich auch, aber weniger als gedacht, und wir sind alle auf den eigenen 2 Rädern wieder angekommen.
Aber nun zu den Mofas/Mopeds
1x Peugeot Vouge (Automatik Moped)
Trotz offener Leistung, reduzierten Fliegkraftgewichten und kleinstmöglichster Übersetzung wenig geeignet für Steigungen >10% weil dann die Drehzahl zu stark einbricht und man ohne selber mit zu treten nicht weiterkommt.
Das Blockieren der Variomatik brachte etwas Besserung, beschädigte aber letztendlich den Riemen.
Bergab musste der Motor entkoppelt werden (das geht an der Vouge im Stillstand)um schneller rollen zu können, weil Gang raus geht ja nicht bei Automatik.
Der einzige Vorteil war der vergleichsweise Moderate Verbrauch...
Ansonsten Finger weg von Automatik wenn es ins Gebirge geht
2x Sachs (Herkules) Optima 50, 2 Gang, Baujahr 2003 (Moped)
Weitestgehend Original, kleinere Hauptdüse
Keine schlechte Wahl für die Berge, allerdings ist der 1. Gang an sehr starken Steigungen etwas zu lang, Aber bis ca. 16% Steigung ist alles fahrbar, und das reicht locker für das Gro der Alpenpässe.
1x Herkules Prima SX, 3 Gang, Mofa
Mit leichtem Tuning (lief 35km/h) aber schlechter Kompression (Durfte nicht kalt werden) Daher zu wenig Leistung und somit bei Steigungen oft nur im 1. Gang unterwegs. Schade eigentlich, denn so kamen die Vorteile der 3Gang Schaltung nicht zur Geltung.
1x Zündapp Bergsteiger M50, 2 Gang, Baujahr 1971, Moped
Mit der kurzen Übersetzung der Bergsteiger M25 (Mofa), Kleinere Hauptdüse.
Die wohl beste Kompromiss für Steigungen bis zu 20%, Darüber geht beladen nicht mehr viel. Bergab lässt die Bremsleistung sehr zu wünschen übrig, wohl daher auch der Bergabrollmeister mit 74km/h Spitze
1x Zündapp ZD20, 3 Gang von 1978, Mofa
Das ist meine Mofa
Kein Tuning, alles Original lediglich die 68er Hauptdüse wurde wegen der Höhe gegen eine 64er getauscht, Topspeed 27km/h, Reisegewicht mit Gepäck und Fahrer ca. 165Kg
3. Gang max. 8% Steigung bei 15km/h
2. Gang max. 15% Steigung bei 12km/h
1. Gang max. 25% Steigung bei 8km/h :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Damit die Unumstrittene "Bergziege" im Starterfeld
Im Tal die Langsamste, aber bei Steigungen oft ebenbürtig mit den Leistungsstärkeren Mopeds.
Verbrauch in den Alpen 3 l/100km
Mit 120mm Bremsen mehr "Reserven" gegenüber den 90mm von den anderen Mitstreitern.
Übrigens haben es nur die beiden Zündapps auf das Stifser Joch geschafft. Der Rest hat 700m unter der Passhöhe aufgegeben.
Wenn ich nochmal in die Berge fahre, dann würde ich sogar die Übersetzung an meiner ZD20 etwas länger machen, da der 1. Gang nur sehr selten gebraucht wurde, und wenn, dann nur um kurz wieder Schwung zu holen...
Entsprechendes Ritzel kann man ja mitnehmen...
Auch einen Krümmer von der ZD40 würde ich wohl mal zusätzlich mitnehmen und ausprobieren, allerdings könnte das wegen des Drehmomentverlustes im unteren Drehzahlbereich auch kontraproduktiv sein.
Hier noch ein Tip: Niemals einen langen Berg mit eingelegtem Gang, stehendem Motor und gezogener Kupplung herunterrollen. Am Fuß des Timmelsjochs hatte sich danach bei meiner ZD der Druckpils mit der Betätigerplatte verschweißt, was ein ungewolltes plötzliches Einkuppeln und den Verlust der Kupplungsfunktion für den Rest der Reise zur Folge hatte :x
Soweit meine Erfahrungen zum Thema Alpen und Mofa.
Ich kann so eine Tour nur jedem empfehlen und es wird sicherlich nicht unsere letzte Mofatour gewesen sein.
Gruß aus Hamburg