Yamaha Aerox YQ 50 Ladespannung über 16Volt

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LiebDavide

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Yamaha Aerox
Hallo,

ich hoffe ihr könnt mir helfen. Bei dem Roller von meiner Frau ihren kleinen Bruder spinnt die Elektronik.

Wir haben die Batterie erneuert weil diese Aufgebläht war. Nachdem die neue Batterie auch angefangen hat sich aufzublasen habe ich die Ladespannung geprüft und über 18Volt gemessen.

Davon ausgegangen, dass die Lichtmaschine defekt ist hab ich diese getauscht und etwas weniger Ladespannung aber immernoch über 16Volt gemessen. Daraufhin habe ich den Laderegler getauscht. Selbes Problem immernoch. Ich habe schon angefangen die Kabel durchzumessen.

Laderegler Kabel schwarz gegen Masse ca. 0,5Ohm springt aber hin und her auf 0Ohm, zusätzliches Kabel von dem Schwarzen zur Batterie verlegt zum testen, immer noch keine Verbesserung der Ladespannung.

Wenn ich den Laderegler abzieh fällt die Spannung auf einen normalen Wert ab (an der Batterie gemessen)


Hat hier jemand noch einen Tipp oder eine Idee was es sein soll?


Yamaha Aerox YQ50 bj müsste 2004 sein
 
Leider gibt es unzählige billigste AC/DC Spannungs/Laderegler aus China, welche anstelle eines richtigen Ladereglers nur eine simple Gleichrichterdiode integriert haben! In diesem Zusammenhang habe ich schon mehrmals diverse eBay-Schrotthändler kontaktiert und nachdrücklich auf diese Probleme hingewiesen, aber keiner hat jemals darauf geantwortet!

Wenn Du am Laderegler vom Regler-Eingang zum Ladeausgang in Flußrichtung ungefähr den Spanungsabfall einer Silizium Gleichrichterdiode messen kannst, dann kennst Du auch die Ursache dafür. Folgendes Bild sendete mir vor ca. 15 Jahren mal ein polnischer Techniker mit gleichen Problemen.

regler_pinout11.jpg


Nachdem er später einen guten T90-LK3 von Langfang/Kokusan installierte, funktionierten sowohl AC und DC Bordnetz ordentlich. Ein funktionierender AC/DC Spannungs/Laderegler muss zwingend über zwei getrennte Thyristoren verfügen, sonst kann das niemals richtig funktionieren.

malaguti.png

funktionsschema.png


Will man einen Laderegler auf korrekte Funktion überprüfen, dann anstelle der Bordbatterie einen Elko mit mehreren tausend Mikrofarad anschließen und eine kleine Glühlampe parallelschalten. Dann das Voltmeter auf Gleichspannung einstellen und die Ladeschlußspannung direkt am Elko und Glühlampe messen, diese sollte zwischen mittlerem Drehzahlbereich bis Höchstrehzahl im Bereich zwischen 14,2 bis max. 14,7 Volt liegen und keinesfalls höher. Überhöhte Ladespannungen über die Gasungsschwelle führen zu thermischem durchgehen von Bleiakkus, wobei die höchstzulässige Ladespannung mit zunehmender Temperatur des Energiespeichers kontinuierlich sinkt. Wenn dann auch noch der zugeführte Ladestrom etwas höher ist, mutieren manche AGM Akkus zu hässlichen Kugelfischen! So ähnlich sieht der Ladestromverlauf aus, wenn ein fehlerhafter AGM Bleiakku thermisch allmählich durchgeht.

banner-giv12_7-2.png


Ein korrekter Ladestromverlauf an Bleiakkus, sollte stattdessen (wenn auch schon weitgehend ausgedient) so ähnlich aussehen und am Ende kaum noch nennenswerte Ladeströme aufnehmen, vor allem darf er sich während eines Ladevorganges nicht nennenswert erwärmen.

varta-68ah-agm_laden.png


PS: Lade mal ein Bild von Deinen aktuellen Spannungs/Ladereglern hoch und schreib auch dazu was auf den einzelnen 4 Steckzungen angeschlossen war.
 
Dein abgebildeter Typ mit Kabeln "welche kopfüber angeschlossen sind", stammt ursprünglich von Shindengen und hatte überwiegend einen grünen Zentralstecker. In Deinem Fall passt da möglicherweise gar nichts zusammen. Vorhin wies ich auf die großen Probleme mit billigen China Reglern hin, wo sich anstelle eines Laderegler nur eine Gleichrichterdiode befindet. Siehe nur ein Beispiel von vielen, welche früher transparent vergossen waren und man die Todsünden gleich von außen erkennen konnte.

chinaschrott.jpg


Aus meinen langjährigen Erfahrungen mit chinesischen Händler, habe ich auch schon viele unverschämte Betrüger überführt. Das angeblich "neue Modell" mit schwarzem Gießharz ist vom Innenleben weitgehend identisch, deren Leiterplatte allerdings recht schräg eingegossen und der Thyristor für den Spannungsbegrenzer hat auch so gut wie keine thermisch leitende Verbindung zum Alugehäuse. An der rechten Bildhälfte vom transparent eingegossenen Regler kann man rechts vom Thyristor in der Mitte, sehr gut die SMD Gleichrichterdiode erkennen.

Nach Deiner Kabelbelegung brauchst Du einen Reglertyp mit "kopfüber" angeordneten Stecker wie diese Ausführung mit grünem Zentralstecker. Folgender links abgebildete japanische Regler ist von den Anschlüssen zusätzlich gespiegelt, da kommt richtig Freude auf.

regler_pinout2.png


Der vom Aprilia Dietech mit braunem Stecker passt nach meinen Messungen auch, aber es gibt viele mit schwarzen Steckern welche wiederum kopfüber angeschlossen werden.

regler_pinout6.png


Solche Exemplare mit grünen Steckern werden auch bei Aliexpress für kleines Geld angeboten, ob diese allerding innerhalb korrekter Toleranzgrenzen funktionieren (egal ob Noname oder Shindengen-Fälschungen), davon muss man sich immer überraschen lassen.


Deshalb teste ich immer jeden einzelnen China Regler bestmöglich durch, denn bei diesen asiatischen Herstellern gibt es kaum ernstzunehmende Qualitätskontrollen!
 
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Dein abgebildeter Typ mit Kabeln "welche kopfüber angeschlossen sind", stammt ursprünglich von Shindengen und hatte überwiegend einen grünen Zentralstecker. In Deinem Fall passt da möglicherweise gar nichts zusammen. Vorhin wies ich auf die großen Probleme mit billigen China Reglern hin, wo sich anstelle eines Laderegler nur eine Gleichrichterdiode befindet. Siehe nur ein Beispiel von vielen, welche früher transparent vergossen waren und man die Todsünden gleich von außen erkennen konnte.

chinaschrott.jpg


Aus meinen langjährigen Erfahrungen mit chinesischen Händler, habe ich auch schon viele unverschämte Betrüger überführt. Das angeblich "neue Modell" mit schwarzem Gießharz ist vom Innenleben weitgehend identisch, deren Leiterplatte allerdings recht schräg eingegossen und der Thyristor für den Spannungsbegrenzer hat auch so gut wie keine thermisch leitende Verbindung zum Alugehäuse. An der rechten Bildhälfte vom transparent eingegossenen Regler kann man rechts vom Thyristor in der Mitte, sehr gut die SMD Gleichrichterdiode erkennen.

Nach Deiner Kabelbelegung brauchst Du einen Reglertyp mit "kopfüber" angeordneten Stecker wie diese Ausführung mit grünem Zentralstecker. Folgender links abgebildete japanische Regler ist von den Anschlüssen zusätzlich gespiegelt, da kommt richtig Freude auf.

regler_pinout2.png


Der vom Aprilia Dietech mit braunem Stecker passt nach meinen Messungen auch, aber es gibt viele mit schwarzen Steckern welche wiederum kopfüber angeschlossen werden.

regler_pinout6.png


Solche Exemplare mit grünen Steckern werden auch bei Aliexpress für kleines Geld angeboten, ob diese allerding innerhalb korrekter Toleranzgrenzen funktionieren (egal ob Noname oder Shindengen-Fälschungen), davon muss man sich immer überraschen lassen.


Deshalb teste ich immer jeden einzelnen China Regler bestmöglich durch, denn bei diesen asiatischen Herstellern gibt es kaum ernstzunehmende Qualitätskontrollen!
Danke für die Detaillierte Antwort. Was würdest du mir empfehlen?
 
Wenn ich an Mopeds oder Motorrädern einen nachweislich defekten AC/DC Spannungs/Laderegler oder Drehstrom-Gleichrichter austauche, nütze ich dafür überwiegend bekannte Typen welche erfahrungsgemäß zuverlässig funktionieren. In diesem Zusammenhang habe ich auch nie Respekt die Pinbelegung zu ändern (wenn ich keinen pinkompatiblen Ersatz lagernd habe)! Teure "Orschinoool" Ersatzteile waren und sind für mich stattdessen nur Schimpfwörter, weil ich nicht bereit bin für bekannte "Wortmarken"ein vielfaches zu löhnen. In jedem Fall musst Du fachgerecht überprüfen, ob der von dir montierte neue Regler auch korrekt funktioniert!

PS: Letztes Jahr sendete mir mal ein Rollerfahrer aus München 5 verschiedene Regler zum überprüfen, davon waren drei defekt, einer von der Pinbelegung verkehrt und ein anderes China Billigteil lag sehr weit außerhalb vom tolerierbaren Grenzbereich. So etwas ähnliches hatte ich mal vor ca. 10 Jahren dokumentiert!

regler_transparent.jpg


Damit hast Du leider die Qual der Wahl! Es wird viel angeboten, war aber auch gut funktioniert muss man immer selber herausfenden bzw. fachgerecht testen!

 
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Wenn ich an Mopeds oder Motorrädern einen nachweislich defekten AC/DC Spannungs/Laderegler oder Drehstrom-Gleichrichter austauche, nütze ich dafür überwiegend bekannte Typen welche erfahrungsgemäß zuverlässig funktionieren. In diesem Zusammenhang habe ich auch nie Respekt die Pinbelegung zu ändern (wenn ich keinen pinkompatiblen Ersatz lagernd habe)! Teure "Orschinoool" Ersatzteile waren und sind für mich stattdessen nur Schimpfwörter, weil ich nicht bereit bin für bekannte "Wortmarken"ein vielfaches zu löhnen. In jedem Fall musst Du fachgerecht überprüfen, ob der von dir montierte neue Regler auch korrekt funktioniert!

PS: Letztes Jahr sendete mir mal ein Rollerfahrer aus München 5 verschiedene Regler zum überprüfen, davon waren drei defekt, einer von der Pinbelegung verkehrt und ein anderes China Billigteil lag sehr weit außerhalb vom tolerierbaren Grenzbereich. So etwas ähnliches hatte ich mal vor ca. 10 Jahren dokumentiert!

regler_transparent.jpg


Damit hast Du leider die Qual der Wahl! Es wird viel angeboten, war aber auch gut funktioniert muss man immer selber herausfenden bzw. fachgerecht testen!

Kann man über diesen hier etwas sagen? Die zwei von Amazon waren wohl nichts
 

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Da kann man leider nur mühsam messen und probieren, ein großes Problem von chinesischen Produzenten ist die Tatsache, dass viele Techniker häufig gar nicht wissen was sie eigentlich nachbauen! Folglich gibt es meistens überhaupt keine Endkontrolle, sondern nur Massenproduktion im Blindflug. An meinem Prüfantrieb kann ich derartige drehzahlabhängige Messungen recht schnell durchführen, am Moped oder Roller ist das nicht ganz so einfach aber auch möglich.

Ich bot vor längerer Zeit einem chinesischen Händler technische Hilfe für brauchbare AC/DC Spannungs-Laderegler an, der hat aber nur wirres Zeug auf Englisch zurückgemailt. Offensichtlich hatte der überhaupt keine Ahnung, worum es dabei eigentlich geht. Wenn man ein Exemplar findet welches gut funktioniert, dann müsste man sofort von der gleichen Produktcharge eine ausreichende Menge nachkaufen. Denn eine Folgecharge könnte wiederum mit anderen Bauteiltoleranzen gefertigt werden. Weil solche Komponenten allgemein vergossen sind, kann man nicht einfach einen falschen Widerstand oder eine Zenerdiode ändern.

PS: Bisher bekam ich erst einmal ernstgemeinte Rückantworten (im Zusammenhang von unisolierten Flachsteckhülsen und Ringkabelschuhen, welche aus viel zu dünnem Material gefertigt wurden) aus China, die entschuldigten sich aufrichtig und versprachen Verbesserungen bei ihrer nächsten Produktion. Allerdings haben sie nicht dazugeschrieb, wann das passieren wird.
 
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