50 S Achsialspiel Kurbelwelle

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janko

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Fahrzeug(e)
Simson,Kreidler,
Hallo ihr Schrauber,
hat sich von euch schon mal jemand die Mühe gemacht, das Achsialspiel bei warmen Motor zu messen?
Ich habe am vorliegenden Motor bei ca. 18 Grad die Kurbelwelle distanziert und bei hin-herdrücken
2/100 mm gemesssen. (SLF Schulterlager)
Dann wollte ich mal wissen was sich verändert,wenn ich das Gehäuse etwas anwärme, so ca. 30 Grad.
Das hatte ich gemacht mit Heißluftpistole und mußte feststellen,da ändert sich das Spiel doch sehr.
Es waren gleich um die 4-5/100 mm mehr.
Wie sieht es wohl aus,wenn der Motor Betriebstemperatur hat?
Gibt es da Erfahrungen?
Gruß Jan.
 
Hallo Jan
Ich denke ,mit sowas wird sich kaum jemand beschäftigen.
Das braucht man meiner Meinung nach auch nicht. Hast Du deine Kurbelwelle richtig distanziert, passt es doch.
Sachs Angaben gehen da auch etwas auseinander . In der Regel sagt man 5/100 mm .
Einige Leute distanzieren sogar noch kleiner. Die Kurbelwelle sollte bei der Montage ohne Wellendichtringe auf keinem Fall strammen. Schön leichtgängig laufen. Wenn man da ohne zu Messen was fühlt,hat man bestimmt schon 1/10 mm Axialspiel und mehr. Ich messe das und bin zufrieden wenn es ca.4- 5/100 mm ist. Da habe ich noch keine Probleme feststellen können. Einige Motoren die ich vor vielen Jahren mal gemacht habe, laufen ohne Probleme. Man bekommt ja feedback von den Leuten ,die das Fahrzeug auch nicht nur zum Brötchen holen benutzen.
Gruß Klaus

Diese 12 Grad Celsius Differenz ,da kann ich nichts mit anfangen. Real wird der Motor doch viel wärmer und wie sieht es dann mit dem Axialspiel aus??? Da wird bestimmt nichts großartig rumwackeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
das habe ich ja so geschrieben,wie sieht es bei Betriebstemperatur aus?
Ich bin eben neugierig,es hätte ja sein können,dass jemand mal sowas gemessen hat.
Das Achsialspiel ist natürlich korrekt eingestellt.
Es hat mich nur etwas gewundert,dass das Spiel deutlich zunimmt.
Das Alugehäuse dehnt sich logischerweise bei entsprechender Wärme ganz klar aus.
Jan.
 
Vielleicht weiß da hier im Forum noch jemand was .
Gruß Klaus
 

@ Janko​

Kleines Vokabular zur Wälzlager-Montage​

Lagerluft:

Lagerluft beschreibt das Spiel, um das sich die beiden Ringe eines nicht eingebauten Wälzlagers gegeneinander verschieben lassen. Hier wird zwischen radialer und axialer Lagerluft differenziert. Die Radialluft wird senkrecht zur Mittelachse des Lagers gemessen, die Axialluft an der Mittelachse. Zudem unterscheidet man zwischen der Lagerluft vor dem Einbau und der Lagerluft in einem eingebauten Lager unter Betriebsbedingungen. Die anfängliche Lagerluft vor dem Einbau ist größer als das Betriebsspiel, weil die unterschiedlichen Presspassungen und Wärmeausdehnungen der Lagerringe und der zugehörigen Komponenten ein Ausdehnen oder Schrumpfen der Ringe bewirken. Das Lagerspiel wird klassifiziert nach den Nachsetzzeichen CN bis C5.


Ich sage mal 30 Grad sind keine Betriebsbedingungen. Da stellst Du schon +3/100 mm größeres Axialspiel fest.
Wenn man das theoretsch mal hochrechnen würde bei 90 Grad Celsius ,hättest Du bestimmt eine stark verschiebare Kurbelwelle.

Das ist aber 100% tig nicht so
Gruß Klaus
 
Des wegen gibt es auch CN - C5 Kugellager . Bei Sachs ist es an den Kurbelwellen meist C3 oder C4 . Das es nicht klemmt bei Betriebsbedingungen.
Die Axialluft ist viel größer wie die Radiale Luft. Nehme mal z.B ein 6203C3 oder 6004C3 in die Hand. Die radiale Lagerluft kannst du nicht fühlen ,die axiale wohl.
Beim distanzieren baut man auch die Axialluft direkt im Lager ab,sonst hätte man bestimmt weit über 1/10 mm Axialspiel. Schulterkugellager stellt man durch das distanzieren ein ,ist ja kein festes Lager.
Gruß Klaus
 
Klaus, das was du mir da aufzählst ist mir wohlbekannt. Lagerluft, Radialluft,Achsialluft das sind keine Fremdwörter
für mich.
ich habe ja eingangs geschrieben,das Achsialspiel wurde auf 2/100 mm (mit der Meßuhr gemessen) eingestellt.
Du kannst mir schon glauben,was ich da festgestellt habe.
Und wenn du es trotzdem nicht glaubst,dann würde ich sagen,probiere es einfach selber aus an einem Motor
von dir mit vergleichbaren Ausgangsspiel der Kurbelwelle.
Mach dir die Mühe, es ist kein allzugroßer Aufwand.
Und wenn nicht,dann lassen wir das,für mich ist das kein Problem,wollte nur wissen,ob ein Forumsmitglied
sich darüber auch schon mal Gedanken gemacht hat,wie das Spiel bei warmen Motor aussieht.
Gute Zeit, Jan.
 
@ Janko
Geh doch nicht sofort hoch:
Ich zweifel hier nichts an, auch nicht das es bei Dir so ist. Mag sein, warum auch immer.

Du hast das bei 30 Grad Celsius gemacht.
Und ich wollte Dir erklären ,bei höheren Betriebstemperaturen kann das Axialspiel nicht extrem größer werden.
Du wolltest folgendes wissen:Wie sieht es wohl aus,wenn der Motor Betriebstemperatur hat?

Das würde dem

Kleines Vokabular zur Wälzlager-Montage ja widersprechen. Und das kommt von Spezialisten.​


Bring den Motor doch mal auf Betriebstemperatur und messe dann:
Gruß Klaus
 
Ps
Mal noch was.
Wenn man nur davon ausgehen würde, bei höheren Temperaturen wird das Axialspiel extrem größer( zu groß), dann würde man an einem Punkt ankommen, wo man erstmal das Kugellager schrottet. Die Kugeln sollen schon in der Kugellaufbahn laufen und nicht außer Bahn. Eine Antwort in wie weit sich unter Betriebsbedingungen sich da was ausdehnt ,oder zusammen zieht (vom Maß her) kommt erstmal auf die BetriebSbedingungen selbst an. Und wie soll man das genau überprüfen/ genau messen.

Das ist mal nur mein Denken.
Gruß Klaus
 
Moin zusammen,

Wir reden hier von einem Schulterkugellager, richtig?

Das Spiel bei erhöhter Temperatur kann sich da nach meinem Dafürhalten durchaus verändern, da die beiden Lagerhälften ja axial an unterschiedlichen Bauteilen anliegen.
Die Kurbelwelle und das Gehäuse weisen durch das unterschiedliche Material unterschiedliche Wärmeausdehnungen auf.

Eine Temperatur von 90 Grad C halte ich an dieser Stelle nicht für realistisch. Die liegt nach meinen Erfhrungen darunter.

Für eine korrekte Messung des Spiels sollte allerdings nicht mur das Gehäuse, sondern auch die Kurbelwelle auf Temperatur gebracht werden.
 
@ Matthias
Das sich bei Wärme alles ausdehnt , auch Material abhängig unterschiedlich , ist ja logisch . Alle Bauteile tun das . Das heißt aber nicht zwingend das Axialspiele dadurch zu groß werden.
Da mal irgendwie den Block auf 30 Grad zubringen und dann was messen ,verstehe ich nicht so ganz was das soll.

Dein Text:Für eine korrekte Messung des Spiels sollte allerdings nicht nur das Gehäuse, sondern auch die Kurbelwelle auf Temperatur gebracht werden.


Man könnte den Motor in einen Backofen legen. Man muss ihn aber auf Temperatur halten ,oder ganz schnell messen.
Die Betriebsbedingungen, stellt man doch so nicht real nach. Da kommen wohl einige Parameter bestimmt dazu.
Von was redet man da? Von hundertstel Millimeter. Wie schon gesagt ,hast Du es richtig distanziert passt das. Wenn ein zu großes Axialspiel entstehen würde, verabschieden sich die Kugellager. Du kannst das am Kugellager genau sehen, wenn die Kugeln aus der Bahn liefen.

Wenn man auf 2/100 mm distanziert,hat man noch reichlich Luft nach oben,ohne das die Kugellager da Schaden nehmen würden. Ich gehe da nicht Richtung 0 mm. 4-5/100 mm ist o.K




90 Grad C war nur mal eine Annahme,auch wenn es nur70- 80 Grad C sind.
Schulterkugelager BO17 Radialluft ca. C3/C4 je nach Kugellager BO17 R25 R45 gibt es auch.
Gruß Klaus

Genauigkeit beim Messen b.z.w am Messgerät ist noch ein anderes Thema. Da kann man sich schnell mal vertun.
 
Zuletzt bearbeitet:

Verhältnis axialer zu radialer Lagerluft .
Axiale Luft ist bei Rillenkugellagern viel größer. In dem Motor, wird diese ja durch distanzieren auf das passende Axialspiel abgebaut,b.z.w eingestellt.
Ob man 6203C4 / BO17, oder BO17/BO17 verbaut, das Axialspiel stellt erstmal der Schrauber ein.
Die Vorgaben der Kugellagerwahl gibt der Hersteller /Sachs.
Das ist so gewählt ,das es passt. Wenn Du mit deinem Moped gefahren bist ,ziehe/ drücke mal das Polrad rein. Fühlt man da Axialspiel ist es bestimmt größer 1/10 mm.
 
@ Klaus, ich gehe doch nicht hoch, bei jeder Kommunikation gibt es ein Für und Wider.
Aber bedenke doch: das Motorgehäuse ist im Vergleich zur kleinen Kurbelwelle ein Riesenbrocken.
Größenmäßig.
Dass sich das große Gehäuse aus Aluminium bei erreichter Temperatur mehr ausgedehnt hat
als die "kleine Stahlkurbelwelle " ist meiner Meinung nach Tatsache.
Stahl kleinerer Ausdehnungskoeffizient als Aluminium, (Stahl ca. halb soviel wie Aluminium)
Dabei muß sich meiner Meinung nach auch eine Achsialspieländerung bei Betriebstemperatur
ergeben.
Aber lassen wir das,sonst wird es zu theoretisch.
Jan.
 
... Das heißt aber nicht zwingend das Axialspiele dadurch zu groß werden.
...
Da stellt sich mir jetzt die Frage, was "zu groß" ist.

Bei der Auslegung ist die Wärmeausdehnung von den Konstrukteuren (hoffentlich) berücksichtigt worden und die Vorgabe entsprechend ausgelegt.
 
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