Betriebserlaubnis (Zweitschrift, ABE) beantragen | Mofa und Moped

Betriebserlaubnis (Zweitschrift, ABE) beantragen | Mofa und Moped

Dieser Artikel beschäftigt sich damit, was zu tun ist, wenn man die Betriebserlaubnis (ABE) für sein Moped oder Mofa verloren hat.

Zunächst benötigt man eine Unbedenklichkeitsbescheinigung. Diese bestätigt, dass das Fahrzeug nicht als gestohlen gemeldet wurde. Die Unbedenklichkeitsbescheinigung bekommt man entweder bei der Polizei (hier in der Regel kostenlos) oder von der örtlichen KFZ-Zulassungsstelle (hier gegen eine kleine Gebühr).
Diese Bescheinigung ist die Grundvoraussetzung für die nächsten Schritte und nur wer eine Unbedenklichkeitsbescheinigung besitzt, kann eine neue ABE beantragen.

Wenn man also eine Unbedenklichkeitsbescheinigung besitzt, gibt es dann zwei Möglichkeiten, woher man neue Papiere bekommen kann. Die erste Möglichkeit ist direkt vom Hersteller und die zweite Möglichkeit ist über den TÜV.

Möglichkeit 1 - direkt vom Hersteller - ist die bequemere Methode und gleichzeitig normalerweise auch günstiger. Allerdings nur möglich, wenn der Hersteller noch existiert oder ein Nachfolgeunternehmen die Ausstellung von Zweitschriften weiterführt.
Man setzt sich mit dem Hersteller bzw. dem Nachfolgeunternehmen in Verbindung, teilt Modell und Fahrgestellnummer mit und erhält eine neue Betriebserlaubnis.
Oftmals wird ein eigenes Formular zur Verfügung gestellt, welches ausgefüllt und an den Hersteller geschickt werden muss. Entweder per Post oder teilweise ist die Beantragung auch direkt online möglich.

Im Folgenden ein paar herstellerspezifische Vorgehensweisen, Adressen und Formulare:

Hercules/Sachs:
Eine ABE für Hercules bekommt man vom Nachfolgeunternehmen SACHS Fahrzeug- und Motorentechnik GmbH in Nürnberg.
Das Formular unter https://www.sfm-bikes.de/wp-content/uploads/2022/11/Zweitschrift_Stand_Dezember_2022.pdf ausfüllen und an die im Formular angegebene Adresse schicken. Kosten: 99 Euro bzw. 105 Euro je nach Zahlmethode.

Kreidler:
Der KREIDLER-Service http://www.ruscheido.de/ kümmert sich um KREIDLER-Zweitschriften.
Auch hier das Formular unter https://kreidler-zweitschriften.de/abe-fuer-kreidler-2023 ausfüllen und abschicken. Kosten: 25 Euro.

Simson:
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) stellt für Simson und andere in der ehemaligen DDR hergestellten Fahrzeuge neue Papiere aus. Hier sind Fahrzeuge aufgelistet, für die man dort eine neue ABE bekommt.
Einfach das Formular unter https://www.kba.de/SiteGlobals/Forms/NachweisABE/NachweisABE_Integrator.html ausfüllen und abschicken.
Nach wenigen Tagen werden die Papiere per Nachnahme zugestellt. Kosten: 30,18 Euro inklusive Porto und Nachnahmeentgelt.

Solo:
Formular https://shop.solo.global/media/c6/b3/54/1630926902/ABE_Formular_2021_08.pdf ausfüllen und an SOLO KLEINMOTOREN GmbH senden (Adresse ist unten auf dem Formular angegeben). Kosten: 60 Euro.

Die Adressen anderer Hersteller findet man auf deren Homepages. Wenn dort keine Angaben zur Beantragung einer Zweitschrift zu finden sind, einfach mal eine Anfrage senden und nachfragen.
Alternativ kann man natürlich auch zu einem Händler gehen und dort nachfragen.

Möglichkeit 2 - der Weg über den TÜV - wählt man in der Regel nur, wenn Möglichkeit 1 nicht mehr möglich ist. Also wenn der Hersteller nicht mehr und auch kein Nachfolgeunternehmen mehr existiert, so wie es beispielsweise bei Zündapp der Fall ist.
Da beim TÜV eine Einzelabnahme des Fahrzeugs fällig ist, kostet dies auch mehr. Das Fahrzeug muss also vor Ort vorgeführt werden und wird auf Verkehrssicherheit und Übereinstimmung des technischen Zustands mit den eingetragenen Daten überprüft. Der TÜV hat Zugang zu den Daten des Fahrzeugs und kann diese abfragen. Ist alles ok, wird eine neue ABE ausgestellt. Die Kosten werden hier nach Aufwand berechnet.


Stand: 18.05.2023
Hinweis: Die Informationen können sich geändert haben und nicht mehr aktuell sein.
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