Dann kann man das Einstellen.
Meist ist an solch komplett verstellten oder falsch zusammengebauten Motoren/Getrieben noch mehr im argen.
Hier die Schalteinstellung gefederter Schaltautomat:
Getriebeöl über die unterste Kuppljngsdeckelschraube ablassen und Kupplungsdeckel abnehmen, Zug kann eingehängt bleiben. Vorher Schalthebel und Kickstarter demontieren, ebenso die linke Fussraste. Moped sollte auf dem Hauptständer stehen.
Kupplungsdruckplatte abnehmen, Seegering an der Vorgelegewelle entfernen. Kpl. Kupplung abziehen. Aufpassen: Meist klebt der Lageraussenring vom Drucklager an der Innenseite der Kupplung.
Kette abnehmen. So, dann die Zugfeder am Schaltautomaten abnehmen und den O-Ring auf der Kickstarterwelle entfernen.
Jetzt folgende Prüfungen durchführen:
1. An der Schaltwelle ziehen, hin und her. Spiel vorhanden? Hier darf nur minimalstes axiales Spiel sein.
2. Schaltnabe mit Daumen und Zeigefinger greifen, auch hier darf die Schaltnabe nur minimalstes Spiel auf der Schaltwelle haben.
Falls bei 1. und/oder 2. mehr als ein Zehntel Spiel ist, kann man die Schaltung einstellen wie man will, man kommt zu keinem ordentlichen Ergebnis. Die Folge werden immer rausspringende Gänge sein.
Abhilfe: Mit passenden Passscheiben Spiel gegen Null ausgleichen. Je weniger, desto besser. Achtung: Die Schaltnabe, bzw. der Fussschalthebel muss noch freigängig sein, etwas Spiel muss sein. ETWAS!!
Falls kein Spiel vorhanden ist und die Gänge sich rauf und runter schalten lassen, wie folgt vorgehen:
3. Gang einlegen, Zugfeder vom Automaten ist ja ausgehängt. Dann Winkel mit Rastenklinke von Hand/mit dem Finger gegen die Einkerbungen der Schaltnabe hochdrücken. Wir sind jetzt im dritten Gang. An der Kupplungshabe drehen. Bei korrekter Einstellung dreht sich das Getriebe, der Ziehkeil nimmt logischerweise das Dritte-Gang-Zahnrad mit. Jetzt die Schaltstange von einer zweiten Person leicht nach innen drücken und wechselweise leicht nach außen ziehen, dabei weiter an der Kupplungsnabe drehen. Hier soll festgestellt werden, "wo genau in welcher Spur der Ziehkeil läuft". Kommt man bei leichtem Drücken nach innen, sprich Richtung vierter Gang eher in den Leerlauf als wenn man an der Schaltstange leicht nach außen, Richtung zweiter Gang, zieht oder umgekehrt? Man kann dieses Spiel von Hand in jedem Gang machen. Einfach immer in die entsprechende Kerbe nach dem Schalten andrücken. Wenn man diese Erkenntnis hat, löst man die linke Schraube M 6 mit Inbusskopf vom Automaten. und richtet den Winkel mit Rastenklinke entsprechend aus, entweder weiter nach links oder weiter nach rechts. Hiermit bestimmt man die "Spur" des Ziehkeils an/zwischen den Getriebe/Gangrädern. Man muss es eben idealerweise so einstellen, dass das entsprechende Gangzahnrad den Ziehkeil immer genau mittig in der Aussparung packt. Wird es an den Flanken mitgenommen, ist es nicht mehr weit und es greift ins Leere. Das ist dann das berühmte "Gängerausspringen".
Ist in Worten schwierig zu beschreiben. Man sollte sich mit einem Ausdruck der Fachbegriffe, z. B. von Wawa, Teileliste Sachs 50/5 AKF, vors Moped setzen. Ist nicht zu schwer.
O. g. Beschreibung macht nur Sinn, bei korrekt ausgeglichener Schaltwelle und Schaltnabe. Ebenso muss die Schaltung (abgesehen von den herausspringenden Gängen) sich hoch- u. runterschalten lassen. Wenn letzteres nicht geht, bzw. nur manchmal, muss man die Aufnahmeplatte so in den Langlöchern einstellen, dass die Schaltklinke auch immer die richtige Kerbe für den nächsten Gang hoch bzw. runter greifen kann.
Nach erfolger Einstellung alles wieder montieren. Zugfeder einhängen. Durchschalten, dabei immer unterstützend an der Kupplungsnabe drehen.
In einigen wenigen Fällen ist es mir schon vorgekommen, das das 1. Gang-Schaltrad an den Flanken, wo es den Ziehkeil mitnimmt (richtig: Das Schaltrad nimmt den Ziehkeil mit; nicht der Ziehkeil das Schaltrad....!!!!), abgenutzt ist. Dadurch springt, selbst bei korrekter Schalteinstellung, immer der erste Gang raus. Hier hilft nur der Tausch dieses Schaltrades.
U. U. kommt es auch vor, dass die Paßscheiben auf der Schaltwelle VOR und NACH der Schaltnabe nicht mehr richtig sind und z. B. getauscht oder falsch aufgelegt worden sind. Ist dies der Fall, befindet sich die Schaltnabe nicht mehr in der richtigen Position und man kann trotz Ausnutzung der Langlöcher in der Grundplatte keine richtige Position fürs korrekte Hoch- u. Runterschalten finden. Hier muss man dann die Scheiben entsprechend richtig auflegen. Eine falsche Position der Schaltnabe bewirkt eine falsche, ggf. nicht ausreichende Hebelumlenkung bzw. Hebelweg bis hoch zur Schaltstange.
O. g. Anleitungen bringen letztendlich auch nichts bzw. nicht viel, falls
a.) der Ziehkeil hinüber ist, z. B. spitz und abgenutzt an den Flanken.
b.) die Abtriebswelle zuviel axiales Spiel hat. Auch das kann man prüfen, indem man am Ritzel die Welle durch Ziehen und Drücken auf Spiel überprüft. 1/10 mm, mehr sollte nicht sein.
c.) bzgl. Leerlauf: Hat ein Spezialist die Schalträder, speziell 1. u. 2. Gang-Schaltrad, nicht richtig mit dem Einstich nach oben oder unten auf die Abtriebswelle gelegt, ist die Spur Leerlauf für den Ziehkeil zu "eng", Folge: Er streift beim Durchlaufen an die Schalträder, das kann dann auch dieses "Rattern" sein. Meist kommt aber das Rattern von zuviel Spiel vom Schaltautomaten her, sprich der Ziehkeil kann hin und her wandern, da er nicht ausreichend in seiner Spur fixiert ist.
Gruß Holger.