Sachs 50/3 Radialspiel der Kurbelwellenlagerung

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Tobias 2

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Hallo zusammen,

ich lese schon länger hier im Forum mit, aber wie es so ist, meldet man sich erst an, wenn man eine Frage oder Problem hat…

Zunächst möchte ich mich kurz vorstellen:
Ich bin 36 Jahre alt, und fahre schon seit meiner Jugend Moped und später auch Motorrad. Im Moment beschäftige ich mich
hauptsächlich mit 50ern, wobei ich mich eher auf ältere Mopeds mit dem Sachs 50 Motor spezialisiert habe.
Von diesen Motoren habe ich auch schon mehrere überholt, dennoch kommen immer mal Spezialfälle, wo ich einen Rat brauche.

Nun zu meinem Problem:
Ich habe einen Sachs 50/3 der neueren Generation mit der 17mm Kurbelwelle revidiert. Der Motor hat unter anderem eine neue
DMP Kurbelwelle und neue L17 Lager erhalten. Das Axialspiel habe ich recht klein auf 0,02mm eingestellt (Nach Zusammenbau mit der
Messuhr gemessen)
Allerdings hat die Kurbelwellenlagerung ohne Simmerringe und ohne Öl oder Fett spürbares Spiel. Man kann das sogar hören,
wenn man an der Kurbelwelle wackelt. Mit der Messuhr außen am Kurbelwellenstumpf ist das 0,05mm. Wenn man im Kurbelgehäuse
auf den Kurbelwangen misst, kann man noch 0,02mm bis 0,03mm feststellen. Ich denke mit Öl in den Lagern und montierten Simmerringen
würde man das Spiel nicht mehr spüren.

Dennoch frage ich mich (und jetzt Euch ;-) ) ob das so in Ordnung ist, oder ob sich die Lager unter den Bedingungen innerhalb kürzester Zeit
zerstören. Hat das jemand von Euch mal nachgemessen und kann mir eine Rückinfo geben?
Die L17 Lager sind von der Fa. Codex aus Slowenien.

Besten Dank im Voraus

Gruß Tobias
 
ich behaupte mal,das ist nicht in Ordnung und es liegt an den Lagern.
Vorausgesetzt,das Axialspiel beträgt tatsächlich 2/100 mm.
Ich kenne diesen Lagerhersteller zwar nicht,aber sowas habe ich schon mal
mit anderen Billiglagern erlebt.
Ergebnis: Korrektes Axialspiel und unzulässiges Radialspiel.
Daraufhin Markenlager verbaut und alles hat gepasst.
Ich würde andere Schulterlager (Markenware) verwenden.
Kosten zwar etwas mehr aber die Lagerung ist korrekt.
Lassen würde ich es nicht.
Jan.
 
Hallo
Hat die Kurbelwelle fühlbares axial Spiel,ist es größer als 0,05 erst recht als 0,02 mm.Ohne verbaute Wellendichtringe muss die Welle leicht laufen und man fühlt kein Axialspiel beim rein und raus ziehen der Welle,dann liegt man so in etwa richtig. Nach Einbau der WD ,ist der Widerstand größer da die Gummilippen etwas bremsen. Maximal zulässiges Axialspiel 0,10mm,etwas enger ist gut so um 7/100 mm. Ich habe zum messen des Aialspiels der Wellen das original Sachs Messwerkzeug Strichteilung 1/10mm . Wenn man nicht bis zum ersten Teilstrich die Welle rausziehen kann ,liegt man ja unter einem zehntel. Zieht man bis halben Weg zum ersten Teilstrich hat man so circa 5/100 . Das passt dann in dem Bereich,es kommt nicht auf einen hundertstel an. In den Schulterkugellager der Markenhersteller wie Fag ,Skf,Slf kann die Kurbelwelle mit etwas Axialspiel in den verchiedenen Temperturbereichen gut arbeiten.
Die Kurbelwelle immer einzeln einbauen, Dichtungsdicke beim messen beachten. Ohne WD Motorhälften mit Dichtung zusammen schrauben,dann das Axialspiel prüfen. Falls es nicht passt.dementsprechend Ausgleichsscheiben auflegen oder abnehmen.
Verlasse dich nicht immer auf deine Messergebnisse.
GRUSS KLAUS
 
also ich habe jetzt mal nach Codex Lagern-Slowenien gegoogelt,kannte ich ja nicht.
Man kann eigentlich nichts Negatives über diesen Lagerhersteller erfahren.
Das Axialspiel auf jeden Fall immer ohne Wellendichtringe messen.
Jan.
 
Danke für die Rückmeldungen.
Das Axiale Spiel ist nicht spürbar und beträgt nach dem Einbau 0,02mm, mit der Messuhr gemessen. (Mit Gehäusedichtung und ohne Wellendichtringe)

Spürbar ist nur das radiale Spiel. Wenn man an der KW wackelt, hört man "klack-klack" aber gemessen ist dieses nur je nach Messstelle 0,02 bis 0,05mm groß.

Ich weiß nicht, ob es übertrieben ist, die Lager wegzuschmeißen und neue zu bestellen. Am dicken Ende baue ich andere ein und das Radialspiel ist ähnlich. Daher wollte ich nach Euren Erfahrungen fragen.

Ich habe auch den Codex Händler angeschrieben. Laut seiner Rückinfo verkauft er über 100St. L17 Lager pro Jahr, die meisten davon für Sachs Motoren. Er hat angeblich noch nie eine Reklamation bekommen.
 
Radial darf da so gut wie nichts fühlbar sein. Nach dem einpressen der Außenringe verengt sich der Ring.Die Innenringe erweitern sich.Also Radialspiel wird kleiner.
 
Sind die Lageraußenringe nach dem Einschrumpfen festgegangen oder lassen sie sich noch drehen im Sitz?
Also, ist der Pressitz zu lose?

Das BO17 klebe ich manchmal ein, wenn es nicht ganz festgeht. Aber bei den Markenlagern gibt es bei passendem Axialspiel auch kein Radialspiel.
So gewaltig wirkt sich der Presssitz auch nicht aus, aber ein Rillenlager braucht im Pressitz c3 oder c4, wobei c4 da verwendet wird, wo auch der Innenring aufgeschrumpft wird.

Ich glaube eher, dass die Lager nicht in Ordnung sind.
 
Guten Morgen,

ich fahre jetzt 2-gleisig. Ich habe die Lager reklamiert und besorge mir NSK Lager.

Den Motor habe ich so eingebaut und teste das mal bis zum nächsten Winter.
Dann schaue ich, ob sich das Spiel vergrößert hat und baue eventuell die NSK Lager ein.
Ich fahre eh max. 500km im Jahr mit dem Moped.

@Mopediküer:
Die alten Lagerschalen saßen bombenfest im Gehäuse. Ich habe die sogar mit dem Dremel
leicht eingeschnitten, damit die raus gingen. Die neuen habe ich mit der Tiefkühltruhe und
Gasbrenner eingeschrumpft. Ich behaupte einfach mal, dass die auch fest sind.
Am zusammengebauten Motor kann man schön am Polrad wackeln. Dabei ist mir aufgefallen,
dass das Spiel rauf/runter größer ist, als vorne/hinten.
Möglicherweise ist der Lagersitz leicht oval ausgeschlagen? Sowas wäre mir dann allerdings das
erste Mal untergekommen. Keine Ahnung ob sowas vorkommt.

Gruß Tobias
 
Hallo Tobias,

die Außenschalen lassen sich sehr schön durch Erhitzen des Sitzes und anschließendes Klopfen gegen ein Stück Holz ausbauen.

Wenn du am Polrad axial und radial deutliches Spiel fühlst, solltest du nicht damit fahren. Dir fehlen bestimmt zwei, drei Zehntel in Summe hinter den Innenringen.

Gruß Holger
 
Hallo Holger,
das ist ja das, was komisch ist. Axial habe ich komplett zusammengebaut nur ein Spiel von 2 Hundertstel (Was eigentlich schon fast zu klein ist) Das Spiel habe ich mit der Messuhr+Magnetfußhalter gemessen. Trotzdem habe ich Radialspiel von 3-4 Hunderstel, gemessen an den Kurbelwangen. Außen am Polrad sind es natürlich durch die größere Entfernung vom Lager schon 1,5 Zehntel. Aber hauptsächlich wenn man hoch/runter wackelt. Weniger wenn man vor/zurück wackelt.

Selbst wenn ich die Kurbelwelle axial kräftig in eine Richtung in den Lagersitz drücke, habe ich fühlbares radiales Spiel.

Gruß Tobias
 
Hallo
Mal was zu erweiterte Lagerluft . Beispiel C3 oder C4 , je nach Durchmesser des Kugellagers beträgt das Radialspiel nur wenige 1/100 mm . Es gibt Tabellen die das genaue Radialspiel angeben. Das Axialspiel z.B beim Rillenkugellager ist laut Faustformel 10 x so groß wie das Radialspiel. Sprich mehrere 1/10 mm. Dieses Axialspiel ,wird unter anderem auch abgebaut, bis auf das zulässige vom Hersteller vorgeschriebene Axialspiel.
Raum im Motorengehäuse gemessen und Einbaumaß der Kurbelwelle muss genau passend sein,so das man nur wenige 1/100 (z.b 5/100 mm Axialspiel nach Abschluss dieser Arbeit feststellen kann. Ein Schulterkugellager ist im Grunde genommen auch ein Wälzlager/ Rillenkugellager, mit nur einer Schulter. Ob BO17 oder L17, haben eine erweiterte Radial/Lagerluft im Bereich C3 ,C4 wenn R25,R45 drauf steht.

Ich würde SLF ,FAG oder SKF Lager verwenden. Bei diesen Kugellagern brauchst Du dir über das Radialspiel im normal Betrieb keine Gedanken machen.
Nome name Lager überhaupt nicht verwenden. Wenn man richtig distanziert hat, wackelt da nichts mehr und strammt auch nichts.
Gruß Klaus<br /><br />-- 21.02.2019 15:49 --<br /><br />Fazit : Nicht richtig distanziert, oder Kugellager ,die nicht maßhaltig sind.
 
Hallo,
ich habe den Motor gestern wieder eingebaut und probe gefahren. Soweit konnte ich erstmal keine außergewöhnlichen Geräusche feststellen.
Ich werde nach 100 bis 200 km prüfen, ob das Spiel größer wird. Falls das der Fall ist, werde ich den Motor direkt öffnen, ansonsten nehme ich mir das für den nächsten Winter vor.
Neue Markenlager habe ich schon daheim liegen.

Ich werde dann nochmal hier berichten.

P.S. Bei dem Axialspiel bin ich mir sicher, dass dieses ok, bzw. schon relativ eng ist. Das lässt sich im eingebauten Zustand recht gut mit der Messuhr und Magnetfußhalter prüfen, wenn man die Kurbelwelle vor und zurück drückt. Ich vermute mittlerweile, dass entweder sind die Lager oder die Lagersitze nicht in Ordnung sind. Das werde ich wohl erst herausfinden, wenn ich den Motor erneut öffne.

Gruß Tobias
 
Hallo Tobias
Der Außenring des L17 Schulterkugellagers, geht nur nach erwärmen des Lager-Sitzes ohne großen Widerstand rein. Der Innenring , lässt sich auch nur nach erwärmen, auf die Welle mit geringen Widerstand aufpressen. Würde was leicht ,ohne richtig zu erwärmen rein b.z.w drüber gehen ,dann wäre was verschlissen. Die Welle oder der Lagersitz. Das hätte man doch sofort gemerkt.

So wie Du es beschreibst , hätte ich den Motor nicht in Betrieb genommen. Schäden werden bestimmt nicht kleiner, eher größer.
Gruß Klaus
 
Die Kackfake "FAG BO17 xlife" - FAG kennt die anscheinend nicht mal - wurden bereits 1000km "getestet"....

Danach war Sense :mrgreen:

Die hatten kein Radialspiel nach hochpräzisem Einbau, aber da sie schon bei einem halben Zehntel Axialspiel das klappern kriegen haben sie eben auch nicht gehalten.

Richtige FAG oder SLF mit 10 Kugeln tolerieren axiales Spiel von <0,05mm bis etwas über 0,15mm.
Das muss so sein, da das Gehäuse sich unter Hitze weiter dehnt als die Welle.
So baut man mit knapp unter 0,05mm ein und das Lager leidet weder beim Warmfahren bei Frost noch bei Dauerpower im Hochsommer.
 
Der Motor liegt schon wieder zerlegt auf meiner Werkbank.
Mann konnte es in niedrigen Drehtahlen unter Last dann doch klappern hören. Ich gebe nochmal Bescheid, wenn die neuen Lager drin sind.
 
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