Schaltprobleme Sachs 80 SW

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janko

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28 Juni 2015
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Fahrzeug(e)
Simson,Kreidler,
Hallo Forumsleute,
seit längerem schaue ich des öfteren auch in dieses Forum weil doch immer wieder
von Problemen zu lesen ist,die auch zur damaligen Zeit aufgetreten sind.
Ich habe mich nun heute entschlossen,mich nun auch anzumelden.
Der Grund dafür ist ein aktueller.
Bin schon seit einigen Bastler der sich in erster Linie mit den 50/80ern Mopeds beschäftigt.
Hauptsächlich der Marke Simson,Kreidler.
Manchmal geht man auch fremd und landet bei was anderem,so wie zur Zeit bei einer Hercules 80 SW.
Den Motor habe ich neu gelagert,er funktioniert einwandfrei,nur die Schaltung hat mich geärgert.
Es ist eine ungefederte,ohne der Feineinstellung am Ziehkeilende. (Kontermutter)

Die Einstellerei nach Vorschrift,Anleitung ergab entweder einen nicht einzulegenden 5.Gang oder
umgekehrt wenn man die Aufnahmeplatte verstellt den fehlenden 1.Gang.
Feststellung: man steht an den Enden der geschlitzten Aufnahmeplatte an,der Weg reicht nicht.
Nach vegeblichen Einstellversuchen tauschte ich unter Anderem die Schaltnabe, auf einmal konnte
ich alle Gänge sauber schalten.
Habe die Schaltnaben verglichen,ich kann keinen Unterschied bzw. Verschleiß erkennen.
Ist es möglich,dass ein winziger Verschleiß an dieser "schiefen Ebene" diese verursacht?
Vielleicht kann eine Sachs Spezi etwas dazu sagen.
Gruß Jan.
 
Hallo Jan,

du hättest keine andere Schaltnabe gebraucht. Unterschiedlich starke Paßscheiben vor UND hinter der Schaltnabe hätten es auch getan. Das hätte man probieren müssen. Z. B.: Es liegen hinter der Schaltnabe Paßscheiben von ges. 0,8 mm Stärke und vor der Schaltnabe (also hinter dem Seegering) 1,2 mm Paßscheiben. Dann hätte man z. B. 0,5 mm hinter der Nabe mehr aufpacken können, vor der Nabe dann natürlich entsprechend weniger. Alles so, dass die Nabe spielfrei und noch leicht zu betätigen verbaut gewesen wäre. Hiermit verändert man in der Kulisse nat. die Postion über die Umlenkung hin bis zum Schaltschuh.

Deine Schaltstange hat nur noch die Nut für den Schaltschuh, hier kann man nichts mehr einstellen. Beim Sachs 50 S hatte man bgzl. Schalteinstellung drei Möglichkeiten. Erste: Pos. von Nutmutter der Schaltstange. Zweite: Positionierung der Grundplatte innerhalb der Langlöcher. Dritte: Paßscheiben vor bzw. hinter der Schaltnabe, wie oben schon beschrieben.

Kannst du damit was anfangen?

Am wichtigsten ist jedoch (sozusagen Grundvoraussetzung) eine spielfreie Schaltnabe auf der Schaltwelle UND (!!) kein Spiel des kpl. Automaten auf der Kickstarterwelle. Natürlich sollte auch die Abtriebswelle spielfrei sein. All das kann man mit der Hand kontrollieren: einfach an der betr. Welle ziehen.

Gruß Holger
 
Hallo Holger,danke für deine Antwort.Habe mit dem "Cluberer" gerechnet,weil ich durch
das bisherige Mitlesen erkannt habe wer der Sachs Spezi ist.
Also bei meinem Fall war es so,ich habe natürlich bei allen Einstellarbeiten auf spielfrei
geachtet.
Nur wenn ich nun lese vor der Schaltnabe Einstellscheiben,die waren bei mir nicht
vorhanden.
Nur am Seegerring,also dahinter.
Was bezwecken die davor?Eine andere Stellung des Schalthebels?
Aber damit kann ich doch nicht den Bereich 1. - 5. Gang verändern,der hat mir nicht ausgereicht
um 1 bis 5 zu schalten.

Entweder bekam ich den 1. rein aber den 5. nicht mehr, oder dann den 5. und dafür den 1. nicht.
Die Aufnahmeplatte, (von dir Grundplatte genannt?) hat auch die Langlöcher zum Verstellen.

Ich muß aber zugleich anmerken,weil ich der Meinung war,der Weg vom Hochschalten zum
kompletten Runterschalten reicht nicht aus,habe ich die Langlöcher ein wenig nachgefeilt,damit die
Schaltklinke weiteren Weg macht um den nächsten Gang mitzunehmen.
Hat zuanfangs zwar funktioniert,aber war trotzdem ein Fehler.
Weil die dünne Feder nun weiter ausgelenkt wird,ist diese mit einem Ende rausgesprungen.
Nun ging wieder nichts mehr.

Warum ging es auf einmal mit der anderen Schaltwalze? Die dürften doch alle gleich sein.
Wie gesagt davor keine Distanzscheiben,nur dahinter auf "spielfrei" distanziert.
Was bewirken die davor ?
Zum Kupplungsdeckel war ebenso spielfrei montiert.
Gruß Jan.<br /><br />-- 28.06.2015 17:03 --<br /><br />Hallo ich muß mich noch mal melden.
Denke dass meinerseits ein Mißverständnis vorliegt.
Deine erwähnten Scheiben sind direkt vor der Schaltwalze? Also nicht vor der Schaltwelle
auf der die dicke Schenkelfeder sitzt?
Genau diese vor der Sch.welle habe ich gemeint,die waren nicht da.
Bitte habe Nachsicht mit meiner Fragerei,was erreiche ich mit den Scheiben vor Schaltwelle und vor
Schaltwalze.
Ein Vor-und Zurückrücken der Schaltwalze und damiteine andere Position des Schalthebels?
Aber einen längeren Schaltweg insgesamt zwischen 1. u. 5.Gang ? Wohl kaum,oder?
Jan.
 
Hallo Jan,

die Paßscheiben vor und hinter der Schaltnabe (oder wie du sagst Schaltwalze; Schaltnabe ist der korrekte Ausdruck) auf der Schaltwelle bestimmen die Position der Schaltnabe. Man kann sie also weiter nach hinten platzieren oder weiter vorne, je nachdem ob man zuerst "viele" Scheiben auf die Welle steckt, dann die Nabe und dann (vor dem Seegering) "wenige" Scheiben. Das alles verändert das Schaltverhalten. Sind z. B. die Langlöcher auf der Grundplatte nicht ausreichend - man bräuchte noch einen halben mm, damit man ordentlich schalten kann - und man hat keine verstellbare Nutmutter (wie bei den 80ern) auf der Schaltstange, kann man durch Umplatzieren der Scheiben eine korrekte Einstellung erreichen. Hier muss ich dazu sagen, dass bei den Scheiben hinter dem Seegering und vor der Nabe der Außendurchmesser kleiner ist als bei den Scheiben hinter der Nabe (Richtung Drehfeder); Innendurchmesser ist gleich. Es gibt die Scheiben von 0,1 über 0,15, 0,3, 0,5, 0,8 bis hin zu 1,00 mm Stärke. Um das richtig zu machen, fals nötig, sollte man also immer einige solcher Scheiben vorliegen haben, wie gesagt Innendurchmesser gleich; Außendurchmesser unterschiedlich. Nach vorne Richtung Seegering könnte man nat. auch die mit dem großen Außendurchmesser aufstecken, sieht aber doof aus. Nach hinten bzw. hinter die Schaltnabe NUR die mit dem großen Außendurchmesser.

Mit der anderen Schaltnabe funktionierte Deine Schaltung deshalb, weil durch Fertigungstoleranzen (deshalb auch die Paßscheiben, um das auszugleichen) in Deinem Fall es halt zufällig gepasst hat. Hätte nicht unbedingt sein müssen.

Aus o. g. Gründen ist es auch vollkommen schwachsinnig wenn sich mancheiner krampfhaft an irgendwelche Maße zum Einstellen der Schaltung von Sachs in den Handbüchern hält und UNBEDINGT aufs Zehntel genau irgendein vorgegebenes Maß idiotischerweise irgendwo einstellt. Das kann man genauso schnell vergessen, wie man es gelesen hat. Diese Maße sind Schwachsinn³. Niemand weiß wer schon alles an der Schaltung gepfuscht hat, wieviele Scheiben auf der Schaltwelle schon getauscht und umgesteckt wurden. Es reicht eine 0,3er Scheibe und schon passen diese "Werksangaben" nicht mehr.

Viele Schaltungen schalten zwar z. B. hoch sehr gut, weil die Klinke gut greift, kurzer Hebelweg bis sie greift. Das hat aber genau den Nachteil, dass die so eingestellte Schaltung dann runterzus nur noch auf den letzten mm Hebelweg greift. Das muss man ausmitteln. Geht auch wunderbar, ist man im dritten Gang, kann man schön beobachten, welchen Weg man mit dem Fußschalthebel vollführen muss, bis die Klinke in die Nabe greift. Das sollte in beide Richtungen (hoch und runter) in etwa vom Weg her gleich sein. Nur dann ist das genau eingestellt.

Gruß Holger
 
Ergänzung: Befinden sich hinter der Schaltnabe keine Paßscheiben, nach vorne hin aber alle, damit die Welle spielfrei ist, wird man eine Schaltung nie richtig einstellen können. Nach hinten muss min. eine 0,3er Scheibe sein.

Gruß Holger
 
Guten Morgen Holger,
ich meine,ich weiß nun dank deiner ausführlichen Beschreibung wie ich diese Schaltung
richtig einstelle.
Mir war nur nicht klar,dass ich mit diesen relativ dünnen Scheiben eine wesentliche
Verbesserung der Schaltbarkeit erreiche.
Schaltwalze,so steht es in einer Rep.anleitung (Bucheli-Verlag),wie ich nun sehe, heißt es
richtig Schaltnabe.
Um dieses Thema zum Abschluss zu bringen,würde ich dich noch um eines bitten.
Im Ersatzteilkatalog sind auf der Startwelle,bevor die ganze Schalteinheit aufgeschoben wird,
auch Distanzscheiben zu sehen, Innendurchmesser 14,5 mm
Also nicht diese vor der Schaltnabe mit innen 20,2 mm.
Was stelle ich mit diesen ein?
Wenn ich es richtig verstanden habe,ging es bis jetzt immer um die Scheiben vor der Schaltnabe.
Für ein paar aufklärende Worte dankt dir recht herzlich
Jan.
 
Hallo Jan,

mit den Paßscheiben auf der Kickstarterwelle gleichst du den kompletten Schaltautomaten auf dieser Welle aus. Würdest du hier gar keine Scheiben auflegen (meist so ca. 1 mm +/-), hätte der komplette Automat auf der Welle Spiel. Ein korrekte Einstellung der Schaltung wäre dann nicht möglich. Es müssen gerade so viele Scheiben aufgepackt werden, damit die Schaltung noch leichtgängig ist, jedoch nahezu kein Spiel hat. Testen kannst du das durch Ziehen und Rucken an der Schaltwelle, geht auch bei aufgestecktem Schalthebel. Einfach axial dran ziehen. Falls Spiel vorhanden, muss es ausgeglichen werden. Dazu muss man aber die Lagerschraube außen nach hinten in der Gehäuserundung entfernen, damit der innere Schalthebel ausgeklinkt werden kann, nur dann kannst du den kompletten Automaten abziehen. Für mich wäre es kein Wunder, wenn du dort Spiel hast, wer weiß, wer schon alles an dem Getriebe vor Dir geschraubt hat. Falls das so notwendig ist, muss du diese Schraube einkleben, zur Sicherung. Oft geht sie sehr schwer auf, ggf. muss man sie mit einem Durchschlag prellen. Ordentliches Werkzeug, sprich Schraubendreher nachher natürlich erforderlich, kein Spielzeug.

Gruß Holger
 
Hallo Holger,
ich lese nun für mich immer wieder was Neues.
Das Achsialspiel, das auf der Starterwelle fühlbar war, habe ich mit Ausgleichscheiben vom
Seegerring zum linken Deckel auf - 0 - gestellt.
So habe ich das verstanden.
Scheint falsch gewesen zu sein?
Wenn es nun funktioniert besteht kein Handlungsbedarf?
Die Schalteinrichtung liegt also momentan ohne Scheiben an der Gehäusewandung an.
In der Bucheli Anleitung ist von alldem nichts zu lesen.
Gruß
Jan.
 
Hallo Jan,

zwei Dinge: der komplette Schaltautomat steckt auf der Kickstarterwelle. Dieser komplette Automat sollte (auch ohne Kupplungsdeckel, sozusagen ohne Anschlag zum Dechel hin) OHNE Spiel sein. Dies gleicht man aus, indem man Paßscheiben auf die Kickstarterwelle gibt und dann den Schaltautomaten aufsteckt. Nach Festziehen mit den beiden M 6er Schrauben Inbusskopf kann man dann feststellen, ob richtiges Spiel vorhanden ist. Nicht zuviel und nicht zu wenig, sonst könnte man ja den Schalthebel gar nicht mehr bewegen.

Das Ausgleichen des Automaten nach außen hin zum Kupplungsdeckel braucht man, falls der Automat wie vorher beschrieben richtig ausgeglichen ist, eigentlich gar nicht mehr. Die Schaltung würde ohne diese, meist 1 mm starke, Scheibe auch funktionieren.

Zusammengefaßt läßt sich die Schaltung nur einstellen, wenn folgendes gegeben ist:

-Schaltautomat auf Kickstarterwelle mit korrektem Spiel verbaut ist
-Die Schaltnabe auf der Schaltwelle mit korrektem Spiel sitzt
-Die Abtriebswelle selbst auch korrekt ausgeglichen ist.
-Ziehkeil nicht zu sehr verschlissen ist.

Gruß Holger
 
Hallo Holger,
jetzt ist alles gesagt,war eine perfekte Aufklärung.
Ich glaube,sollte ich wieder mal eine solche Prozedur (Motorüberholung) vollziehen,die
Schalteinstellung dürfte keine Schwierigkeiten mehr bereiten wie beim ersten mal.
Ich danke dir,dass du dir die Zeit für mich genommen hast,auch wenn es etwas
in die Länge ging.
Weiterhin gute Zeit,viele Grüße, auch an alle Herculesfahrer im Forum.

Jan.
 

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