Die 3. Zündspule in einem halben Jahr.

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Jonas1020

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Hercules Prima 5 restauriert, Hercules Prima 3s 80ccm
Ich weiß echt nicht mehr weiter.
Gestern ist mir die dritte Zündspule meiner Hercules Prima verreckt. Dies macht sich durch sehr deutliche Zündaussetzer vor allem im unteren Drehzahlbereich bemerkbar :oops: Bei der Zündung handelt es sich um eine Bosch 6V 19W Zündung für den Sachs 505 Motor mit außenliegender Zündspule. Als die erste drauf ging dachte ich mir nichts böses, sie könnte ja schon alt gewesen sein. Die zweite dann eine Nachbauspule von Mopshop, die mir 2!!! Wochen später den Dienst quittierte. Habe dort dann auch gleich angerufen und nach dem 5. Mal endlich jemanden an die Strippe bekommen. Mittlerweile ist es 2 Monate und etliche Mails+ Anrufe her und ich habe immer noch keine Antwort bekommen -> schlechtester Kundendienst den ich je erlebt habe. Dort werde ich keinen einzigen Einkauf mehr tätigen....
Naja bei der 3. Spule handelte es sich wieder um eine originale Bosch Zündspule die mir jetzt auch verreckt ist.
Meine Frage nun: Woran kann das liegen???
Ich habe an meinem Zylinder Ein- und Auslass erweitert, jedoch denke ich nicht das sie über 6500 Umdrehen macht, eher weniger. Kann die Zündspule davon kaputt gehen?
Der Elektrodenabstand der Zündkerze passt, eine andere habe ich auch schon probiert, Zündkerzenstecker ebenfalls getaucht, Kondensator und Unterbrecher ebenfalls neu, sogar die teuren von Beru.
Es ist ausnahmslos die Zündspule die defekt ist, jedoch muss ja noch etwas anderes kaputt sein, was die Zündspule zum durchbrennen bringt :cry: Woher bekommt die Zündspule ihren Strom? Kann die Ursache dort liegen?
Ich bitte um dringende Hilfe!! :(
Verzweifelte Grüße Jonas
 
Als 1. schmeiß den Treck von Beru raus und mach was Ordentliches rein. Dann überprüf die Leistung der Spule mit der von der Originalen, die darf nicht schwächer sein. Mein Nachbar hatte auch mal eine zu schwache Spule drinnen, welche auch dauernd Kaputt ging. Natürlich kann da auch zu viel Strom in die Zündspule von der Lichtmaschiene kommen. Am besten mal die Spannung Messen.
 
Den Beru Kondensator und Unterbrecher werde ich nicht raus schmeißen, das ist leider das beste was man noch fürs Geld bekommt...
Nun ist die Frage, wie ich die Spule sowie die Lichtspule durchmesse. Ist die Spannung oder der Widerstand wichtig?
Habe die 100% kaputten Spulen schonmal gemessen, da kommt immer was um die 2,2/3 Ohm raus, bei der jetzigen ca 8,1/2. Ist das gut oder schlecht? Beim Kerzenstecker sind es immer ca 4,8 Ohm.
Wie messe ich denn jetzt die Spannung? Das kann ich dann ja wohl nur im laufenden Betrieb machen oder? Eine kleine Anleitung wäre sehr hilfreich.
Gruß Jonas
 
Wenn du eine Lichtmaschine mit mehr Amper Einbaust, hast du automatisch weniger Ohm. Ohne eine Vergleichsmessung ist das nicht Hilfreich. Bei der Kaputten Spule könnte der Wiederstand durch einen Kurzschluß kleiner sein, kann aber auch sein, daß die neue falsche Werte für Deinen Roller hat. Da gibt es nur eins Voltmessung, wenn du deutlich über 8V hast, dann sofort raus damit. Am besten unter Last Messen, also Licht Einschalten. An den Lichtkontakten kannst du auch die Spannung Messen.
 
Woran kann es liegen, dass mehr Spannung erzeugt wird? Durch höhere Drehzahlen des Motors? Und würde es reichen wenn ich eine neue Lichtspule einbaue oder muss da ein Spannungsbegrenzer her?<br /><br />-- 09.09.2016 14:30 --<br /><br />Und die Glühbirnen müssten dann doch auch alle naselang durchbrennen oder nicht?
 
Das Problem mit der Spannung ist, bei niedriger Drehzahl hast du eine niedrige Spannung, und bei hoher Drehzahl hast du auch eine hohe Drehzahl. Ein Spannungsregler ist daher immer Sinnvoll.
 
Ich glaube ich habe die Lösung:
Meine jetzige Zündung hat 3 Spulen: 1x Frontlich, 1x Hecklicht/Blinker und 1x Versorgungsspule für die Zündspule.
Mein Polrad ist jedoch nur für 2 Spulen ausgelegt ( 23/15W) und somit bekommt die Versorgungsspule zu viel Saft und bringt die Zündspule um... Habe noch ein anderes Polrad auch von Bosch, da steht drauf 6V 19/10/5W sprich für 3 Spulen.
Was anderes fällt mir nicht mehr ein...
 
Wenn, dann ist das Polrad einfach nur zu stark magnetisiert. Könnte sein. Die Leistungsdaten beziehen sich aber in erster Linie auf den zur Polradnummer passenden Zündung.
Natürlich können abweichende Spulen auch funktionieren.
Wenn man aber statt zwei auf einmal drei Polpaare, also sechs statt vier magneten hat, dann würde nat. auch die Leistung signifikant ansteigen. Deshalb werden an Sternzündungen mit den kleinen Spulen diese Dinger verbaut, um mehr Leistung auszubeuten.

Spannung bei Licht messen ist Unfug. Licht hat damit nichts zu tun. Andere Spule, wie du selber schon festgestellt hast.
Sowieso wird dich Spannungsmessung nicht weiter bringen, da hier der Strom entscheidend ist, der durch die Zündspule fließt.
Also müsstest du dein Messgerät auf A einstecken und zwischen Versorgungsspule und Zündspule einbauen, dass der Strom durchs Messgerät durch fließt.

Durch Verändern des Abrissmaßes Magnet-Polschu(Zündanker) könnte man das sogar hinkriegen.
Der ZZP liegt nirmalerweise kurz hinter dem Magneten, der vom Polschuh wegdreht, dort erreicht man die größte Zündleistung.
Stellt man das Polrad a.d. Welle (ohne Keil) bzw. die Grundplatte der Zündung so, dass der ZZP z.B. noch vor Abriss des Magneten liegt, hat man einen wesentlich geringeren Zündstrom.

Entscheidend ist auch nicht, ob. der Zündanker 6, 7 oder 8 Volt liefert, sonden die Energie, die beim Schalten des Unterbrechers als Selbstinduktionsstrom frei wird, und das hängt vom Abrissmaß und nat. den Dimensionen von Spule, Kern, Magneten, deren Form, Material und Einbauweise ab.

Viell. kannst du durch drehen der Grundplatte, Anpassen von Unterbrecherkontaktabstand und ZZP das hinkriegen.
 
Also erst einmal danke für deine sehr ausführliche Antwort Mopedikürer, jedoch habe ich nicht mehr verstanden als zu versuchen, dass der Strom der Versorgungsspule durch das Messgerät und dann weiter in die Zündspule läuft :mrgreen:
Ich werde deine Antwort mal meinem Vater und ansonsten einen befreundeten Elektriker zeigen, ich denke die können mehr damit anfangen :)
Jedoch habe ich jetzt erst einmal eine alte Zündung mit innenliegender Zündspule verbaut und dazu das alte Polrad genommen, das für 2 Spulen gedacht ist. Damit rennt die Kiste sogar noch ein Stück besser als vorher :oops:
Trotzdem werde ich weiter berichten sobald Mopedparts wieder geöffnet hat und auch liefert, dann kommt eine neue Zündspule :)

MfG Jonas ;)
 
Die Frage ist auch: War die defekte Zündanlage original in Zusammensetzung der Spulen und des Polrades?
Was wurde verändert, auch wenn Zdg. original?

Eigentlich geht eine Zdg. nicht kaputt, wenn mam sie falsch einstellt.

Nachbauspulen sind allerdings für Kurzlebigkeit berüchtigt, auch die Kondensatoren.

Ich kenne diese Prima Zdgen nicht. Aber wenn die innere Zündspule schon kräftig wie eine Lichtspule ist, dann vermute ich mal, dass der Polschuh-Abriss erst nach Zündzeitpunkt erfolgen sollte.

Bei den 50s Unterbrecherzündungen ist das so. Da kann man auf den selteneren kleinen Polradkonus ein sonst limksdrehendes Polrad setzen, welches an einer rechtsdrehenden Zdg. mit innenliegender Spule keine Ausreichende Zündleistung liefert.
 
Ich habe die Zündung so vom Vorbesitzer vorgefunden, ob er was dran gemacht hat ist mir nicht bekannt.. Ich selber habe nur einen neuen Kondensator, Unterbrecher sowie die Zündspule erneuert nachdem die erste aufgegeben hat... Zündkerzenstecker und Kerze sind zu 100% in Ordnung, die kann ich auf jedenfall ausschließen.
Leider habe ich den Teil mit dem Polschuh Abriss nicht ganz verstanden, was genau ist das?
MfG Jonas
 
Die Magnete im Polrad drehen (bei dir meine ich linksherum) an den Polschuhen der Zündspule vorbei.
Die Magnete sind nacheinander abwechselnd gepolt und in der Länge so gefertigt, dass der Nordpol und der Südpol, also beide Magnete, die die Enden der Zündspule passieren, gleichzeitig vom Polschuh, also des zu den Magneten herausragenden Teils des Eisenkerns der Spule abreißen.
Zwischen den Magneten erfolgt logischerweise die Umkehrung des Magnetfeldes von N nach S oder umgekehrt, diese bewirkt die größte elektromagn. Wirkung, die größte Spannung.
Bei den meisten Bosch Anlagen liegt das optimale Abrissmaß .... auf motelek.net stehts... Ich meine es ist 7 bis 12mm nach Abriss.
Dort den Zündzeitpunkt zu legen bringt maximale Zündleistung.
Zieht jeweils die Mitte der beiden Magnete an den Polschuhen vorbei, bleibt das Magnetfeld konstant in einer Richtung, erst nach Abriss kehrt es sich um.
In der Mitte haben wir also die schwächste Induktion von Spannung i.d. Spule.
So wie eine Schaukel im höchsten Punkt am langsamsten ist, nämlich null.
Der sich ändernde Magnetfluß bewirkt Induktion, und die Änderung ist am stärksten bei der Polumkehr zwischen den Magneten, und bei null i.d. Mitte der Magneten.
Es gibt aber Zündungen, die eine Überdimensionierte Innnenliegende Zündspule haben, wo man den Zündzeitpunkt absichtlich nicht ins Maximum der Flussänderung legt, sondern in einen ruhigeren Bereich.
Sonst würde die außenliegende Hochspannungswicklung zerstört werden.

Das könnte durch ein falsches Polrad oder falsche Montage passieren.

Ich habe eine 17W Lichtspule, die wahrscheinlich schadhaft ist und bei höherer Drehzahl ständig Lampen killt. Viell. ist das bei deiner Zündspule der Fall?

Jemand müsste dir sagen, ob Polrad und Zündung wirklich zusammengehören.
 
Alles klar, danke!
Genau das ist das Problem, niemand weiß ob das Polrad zur Zündung passt... Meine Glühbirnen brennen übrigens so gut wie nie durch, bis jetzz musste ich 2x die kleine 6V 3W Glühbirne im Rücklicht wechseln, ist aber denke ich Verschleiß.
MfG Jonas :)
 
Die Beleuchtung leidet auch nur unter zu stark oder zu schwach magnetisierten Polrädern.
Bei der Zündspule ist das Abrissmaß entscheidend.
 
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