Bosch Zündung 0212 124 009 für Sachs 50 S, Konus 1:5

cluberer2003

cluberer2003

Moderator
Teammitglied
Registriert
8 Oktober 2009
Beiträge
5.491
Plz/Ort
96114
Fahrzeug(e)
Kawasaki Z900RS, Supra 4, MK 1, Sportbike SB, Prima 5 1979, M 4 Bj. 1978, BMW 535 d F11 LCI
Suche o. g. Bosch Unterbrecherzündung 6 V 25/4/5 Watt, neu oder gut gebraucht.
Eventl. auch die Vorgängervariante mit 6 V 29/5 Watt
Wichtig ist der Polradkonus, der muss 1:5 sein. Wurde bis zur Hercules K 50 Supersport im Sachs 50 S mit 5,3 PS verbaut.

Eventl. Tausch gegen neue Bosch Zündung mit Polradkonus 1:7,5, wie sie Anfang der 70er an den Modellen Hercules K 50 SX bzw. RX verbaut war, auch an den BW 125er Modellen.

Gruß Holger
 
Hallo Holger, hab eine 6V 25-4/5W 0212 124 027, die wird Dir nichts bringen.
 
Guten Abend liebe Hercules-Sachs-Schrauber.
Bin hier ganz neu im Forum und bin angenehm überrascht wegen der vielen Mitglieder und der vielen interessanten technischen Beiträge.
Jetzt platze ich direkt mit meinem Problem herein.
Ich bin dabei, für meine K50 Sport, Bj. 1966 einen Ersatzmotor aufzubauen. Es handelt sich um einen sogenannten 3-Lamellen-Motor mit dem kleinen Konus auf der Lichtmaschinenseite.
Den Motor hatte ich auch schon mal eingebaut, aber weil ich ihn nicht zum Laufen bekommen habe, wieder ausgebaut. Es war alles wie verhext.
Wenn ich die Zündkerze rausgeschraubt und auf den Zylinderkopf gelegt hatte, gab es einen tollen knackigen Zündfunken. Aber sobald die Kerze eingeschraubt war, kein Zündfunke mehr.
Dann sah ich zufällig, dass auf dem Polrad ein Pfeil linksdrehend eingeschlagen war. Das kann bei einem Sachs Motor ja wohl überhaupt nicht sein.
Nach mehreren Recherchen habe ich herausbekommen, dass zu meinem Motor das Polrad mit der Nummer 0 212 124 009 gehört, genau das gleiche, welches Helme auch sucht.
Ich hätte, wenn alle Stricke reißen, noch die Option eine andere Kurbelwelle mit dem großen Konus einzubauen. Dann müßte ich ein Polrad mit der Nummer 0 212 124 027 haben.
Wer kann mir weiterhelfen?

Gruß Wolfgang
 
Hallo Wolfgang , ich such die Zündung nicht sondern Holger, ich hab nur die mit der Endnummer 027.
Viel Erfolg bei deiner weiteren Suche.
 
Ich hatte so einen "alten" Motor schon mal vor über 10 Jahren gemacht. Der von außen erkennbare Unterschied am Polrad sind die "3 Löcher" für den kleinen Konus und "zwei Löcher" für den großen Konus.

1198446250476ed6aa7ffa8.jpg


1198446057476ed5e9f409c.jpg


Ich habe den Motor jetzt eingelagert, verbaut ist eine Motoplat-Zündung. Ich selbst brauche den Motor ja eh nicht.

Nichtsdestotrotz suche ich natürlich weiter.

12978036364d5ae974e7046.jpg


Wer so einen Motor sucht, kann sich ja melden.

Gruß Holger
 
Hallo Helme,
würdest Du denn die Zündung mit der Nummer 0 212 124 027 eventuell abgeben? Dann müßte ich eben die Kurbelwelle umbauen. Wäre auch kein Problem.
Ich nehme mal an, daß es der Kurbelwelle egal ist, in welchem Gehäuse sie läuft.
Gruß Wolfgang<br /><br />-- 31.10.2019 10:25 --<br /><br />Hallo Holger,
wegen eines Polrades mit der Nummer 0212 124 009 habe ich vorige Woche bei eBay-Kleinanzeigen eine Suchanzeige aufgegeben. Darauf hat sich auch schon Jemand gemeldet. Er will nächste Woche mal in seinem Lager nachsehen. Vielleicht ist ja für uns beide etwas dabei. Ich werde dich auf dem Laufenden halten.
Gruß Wolfgang
 
@einzylinderschrauber

Es kann sein, dass das linksdrehende Polrad nicht original , aber passend ist.
Wichtig ist, dass der Zündzeitpunkt bei einem maximalen Kontaktabstand von 0,3 bis 0,6mm einstellbar ist und das Polschuhabrissmaß sage und schreibe etwa 25 mm ist. Das gibt das originale Polrad her und es entspricht den linksdrehenden der Zündungen mit innenliegender Kompaktzündspule.
Das Abrissmaß muß im ZZP bei diesen Spulen eng am Magneten liegen und bei der starken Primärspule mit außenliegender Hochspannungsspule 25mm. Sonst ist der Strom zu hoch.

In Ermangelung eines passenden Polrades für diese Zündung hab ich mal ein solches linksdrehendes verbaut und der Motor lief.

Den ZZP sollte man mit Messuhr und Millimeter einstellen, da man per Auge und Markierung den Bereich nur schwer treffen kann. Am Polradrand sind das nur so knapp 2mm, die den Bereich 1,2 bis 1,4mm vor OT ausmachen.

Am einfachsten verkeilt man das Polrad bei 1,3 vor OT, dreht die Grundplatte auf das gewünschte Abrissmaß, stellt dann den Unterbrecher möglichst genau eiin und danach justiert man den Rest über Drehen der Grundplatte, womit man feiner einstellen kann.
Wie gesagt, das Öffnen/Schließen des Kontakte mit Multimeter erfassen, per Auge ist es ungenau.
Der maximale Kontaktabstand muss hinterher zwischen 0,3 und 0,6mm liegen, wenn das nicht geht kann man sich vom optimalen Abrissmaß bis knapp über 5mm entfernen.
 
Hallo Mopedikürer,

erstmal Danke für Deinen tollen Beitrag.
Ich bin natürlich sofort in die Werkstatt, um mir das Polrad nochmal genau unter die Lupe zu nehmen. Es ist ein linksdrehendes von einem Zündapp R50 Roller.
Ich habe dann nochmal den Versuch mit einer Bohrmaschine auf der Schwungradmutter gemacht.
Lass ich sie linksrum drehen, kommt ein kräftiger Zündfunke auch unter Druck, laß ich sie rechtsrum drehen, kommt zwar auch ein Funke, aber nur wenn die Zündkerze raus ist.
Ich muß zugeben, mit dem Ermitteln des Abrissmaßes tue ich mich ein bischen schwer. Vielleicht könntest du mir nochmal schreiben, wie das geht.
Im Voraus vielen Dank.

Gruß Wolfgang
 
Das Abrissmaß ist das Maß zwischen dem Ende des Magneten, der den Polschuh der Zündspule in Drehrichtung verlässt und dem dem Magneten zugewandten Ende des Polschuhes in Stellung des Polrades im Zündzeitpunkt.
Man kommt schlecht zum Messen dran, aber es geht auch nicht um den Millimeter, eher um Bereiche von halben cm und mehr.
Man könnte Linien von außen aufs Polrad malen, die die Kanten der Magneten wiedergeben und das Ende des Polschuhs am Gehäuse - Hab ich aber nich nicht gemacht.
Zur Erklärung: Der Strom wird erzeugt, indem man zwei ungleich gepolte Magneten an den zu Polschuhen ausgeprägten Eisenkernen vorbeiziehen lässt.
Dir wird auffallen, dass der Aufbau der Grundplatte mit Zünd- und Lichtanker sozusagen "vier Ecken" mit Polschuhen hat.
Im Polrad finden sich analog dazu vier Magneten, jeweils abwechselnd gepolt und vom Maß so angeordnet, dass ein Spulenanker von zwei Magneten gleichmäßig gestreift wird.
Ein Nordpol und ein Südpol läuft über je einen der Polschuhe und "reißt" dann ab von ihnen, worauf der nächste Magnet folgt.
Dadurch dreht sich ein Magnetfeld durch die Spule und den verstärkenden Eisenkern und es entsteht eine dem N-S-Wechsel entsprechende Sinusförmöge Wechselspannung, bei 2 Polpaaren in doppelter Frequenz zur Drehzahl.
Befinden sich N und S an den Enden der Spule, so verläuft das Magnetfeld fast längs durch die Spule - da tut sich nicht viel im Draht.
Verlassen die Magnete den "Polarbereich" der Spule, so kippt das Magnetfeld immer schneller durch die Spule, ja es kippt sogar um - kehrt sich um - und dabei werden die Elektronen am stärksten durch den Spuhlendraht geschleudert.
Die Spannungskurve erreicht ihr Maximum im Moment der Polumkehr, also wenn der Bereich zwischen den Magneten an den Polschuhen vorbeirauscht, und dort wo die Magnete mittig auf den Pollschuhen sind geht die Kurve durch die Nulllinie, da dort der magnetische Fluß die geringste Änderung aufweist (Delta Phi gegen Null).

Die 25mm Abrissmaß liegen fast schon in der Mitte des folgenden Magneten. Ich musste damals auch erst kapieren, dass ich tatsächlich über den aktuell am Polschuh stehenden Magneten hinaus zum bereits weit abgerissenen Magneten messen muss.
Man könnte natürlich auch sagen "x mm vor Abriss"....
Worum es hier geht ist die Stromstärke, bei der Zündung der K50 und anderer Unterbrecherzündungen mit der starken primären Zündspule ist es tatsächlich erforderlich, den Strom zu senken, indem man den Unterbrecher im Minimalbereich der Stromkurve öffnet, also im "Gleichstand" der Pole, während bei den kleinen innenliegenden Kompaktzündspulen im Bereich der Polumkehr, also zwischen den Magneten gezündet wird, um den kleineren Strom der kleineren Spule im Maximum zu nutzen.

Du hast denke ich also die "große" Kontaktzündung mit der außenliegenden Zündspule.
Erstmal muss dein Polrad vier Magnete haben - nicht etwa sechs.
Dann muss die Keilnut zur Steuernocke und die Nocke zur Anordnung der vier Magneten in bestimmten Winkeln stehen, so dass der ZZP per Nocke einstellbar ist UND das Abrissmaß dabei stimmig ist.
Wie gesagt, das originale rechtsdrehende Polrad der "großen" Zündung entspricht in diesen Aspekten dem linksdrehenden der "kleinen", deshalb kann man sicherlich viele linksdrehende Polräder mit 1:5 Konus verwenden.
Aber sicherlich kein linksdrehendes mit 1:7 Konus - das ist dann wirklich andersrum, weil es ja zu einer "großen" gehört und auf 25mm Abriss in Rechtsdrehung.
Wenn du den kleinen "Mokick"-Konus hast, dann kannst du Glück haben.

Es macht auch nichts, wenn ein solch "kleines" linksdrehendes Polrad etwas hoch über der Grundplatte steht, so dass man noch 5mm von den Spulen sieht -- Ich hab das schon probiert, hatte aber auch ein tiefer sitzendes derartiges Polrad, dass ich am Ende verwendet habe. Aber es gingen beide. Linksdrehend für Mofa oder Mokick mit 1:5 Konus und kleiner internen Zündspule.

Mir war das damals aufgefallen, als ich mir die Dinger mal genau angeschaut habe. Und meine Vermutung, dass der 25mm Abriss zur Senkung des Stromes im ZZP ist hatte Ewald Rosner in einem Zündapp-Forum bereits bestätigt.
Ich hatte "25mm Abrissmaß" gegoogelt und einen Beitrag von ihm gefunden :mrgreen:<br /><br />-- 01.11.2019 15:11 --<br /><br />Zur Einstellung: Die Stellung der Grundplatte definiert das Abrissmaß - ZZP ist vorgegeben.
Per Ändern des Kontaktabstandes bringt man den Kontakt dazu, im ZZP zu öffnen.
Da man das nicht 100%ig hinbekommt, justiert man über Drehen der Grundplatte die letzten Zehntel auf der Messuhr im Kerzenloch nach.

Man kann auch schauen, wo man beim optimalen maximalen Kontaktabstand von 0,4mm hinkommt, wenn damit durch Drehen der Grundplatte ZZP und ungefähres Abrissmaß erreicht werden um so besser.
Sonst andersherum vorgehen, aber 0,3 bis 0,6mm maximalen Abstand sollten weder über- noch unterschritten werden.
 
Hallo Mopedikürer,
das ist ja eine wirklich gute und auch für mich verständliche Erklärung. Ich werde jetzt runtergehen und mein neues Wissen in die Praxis umsetzen.
Zur Vollständigkeit: Meine Kurbelwelle hat den kleinen 1:5 Konus und das Moped hat eine außenliegende Zündspule (K50 Sport Bj. 66).
Nochmals Vielen Dank für deine Erklärungen!
Gruß Wolfgang
 
Links- und rechtsläufige Polräder sind i.d. Regel spiegelverkehrt, wenn man die Nocke gleich ausrichtet und die Anordnung der Magneten betrachtet.
Und das "große" rechtsdrehende ist aber so ausgerichtet, wie ein "kleines" linksdrehendes.

Keilnut der Welle bei Mokick/Mofa und K50 etwa 120° verschieden - Grundplatte jedoch auch, also egal.
Nur bei den Motoplat kontaktlos ist die Einstellbohrung um 180° versetzt bei K50 im Ggs. zu Mofa/Moped.
Es ist zwar ungewohnt, so eine Motoplat Grundplatte um 120° zu drehen, wenn man von Mokick zu K50 oder umgekehrt tauscht, es geht aber, nur die Einstellbohrung am Polrad muss genau gegenüber gesetzt werden, wenn Rotor und Stator auch getauscht werden.

Bei deiner alten Welle kann es sein, dass die Keilnut noch an anderer Position sitzt, dazu schau mal in die Rep. Anleitung Sachs 50s auf wawatheduck!

Messuhr mit M14-Adapter und ca 20mm Extra-Stift im Kerzengewinde und Multimeter, niedrigster Ohm-Bereich, angeklemmt an Masse und Abstellkabel.
So misst man entweder den Widerstand der geschlossenen Kontaktflächen oder den der Zündspule, wenn er öffnet. Man sieht einen kleinen Unterschied.
Beim Drehen wird jedoch Strom induziert, dadurch schwankt der Wert, also ganz langsam drehen.
 
So, ich habe fertig!
Habe jetzt ein linksdrehendes Kreidler Polrad Nr. 0 212 120 025, 6V19-10/5W verbaut und siehe da, das Moped sprang auf den ersten Tritt an. Licht und Bremslicht geht auch, alles super.
Und siehe da, das ermittelte Abrissmaß beträgt bei 0,35mm Kontaktabstand genau 25mm. Sogar der Zündzeitpunkt 1,5mm vor O.T. stimmte genau (Grundplatte in Mittelstellung). Übrigens: Der Zündfunke kommt auch in Rückwärtsrichtung.
Vielleicht wäre das Kreidler Polrad auch eine Option für Holger. Es ist wie für den Sachs 50S Motor geschaffen.
Nochmals Vielen Dank an Mopedikürer!
Dann bis zum nächsten Problem...
Gruß Wolfgang
 
Im Rückwärtslauf wäre der Strom zu stark bei etwas angehobener Drehzahl, das würde den Kontakt erodieren und wohl auch zu Fehlzündungen und Absterben führen.
Bei den kleinen Spulen reicht der Strom bei falscher Drehrichtung nicht aus um überhaupt zu Zünden oder es ist, als wäre der Kondensator total kaputt.<br /><br />-- 01.11.2019 22:24 --<br /><br />Und das Zündapp Polrad - was war daran falsch?

Es gehen viele linksläufige Bosch Polräder von Mokick oder Mofa auf der Zündung.
 
Wie gesagt, bei dem Zündapp Polrad kam der starke Zündfunke nur in Linksrichtung, in Rechtsrichtung hat die Zündenergie nicht ausgereicht. Es kam zwar bei ausgebauter Zündkerze ein Funke, aber unter Druck nicht mehr.
Ich habe das Zündapp Polrad und das von Kreidler mal nebeneinander gelegt. Und siehe, die Magneten hatten eine andere Lage, wenn man von der Erhebung des Unterbrechernockens oder der Keilnut ausgeht. Die Keilnuten waren bei beiden Polrädern genau in der Mitte des Nockens. Es kann natürlich sein, daß das Zündapp Polrad von einem KKR-Roller mit außenliegender Zündspule ist.
Aber jetzt ist alles gut.
Gruß Wolfgang
 
Hattest du beim Zündapp Polrad stärkeres Funkenfeuer am Unterbrecher? Das wäre eine Erklärung.
Wie war bei dem Rad denn das Abrissmaß?
 
Zurück
Oben